Mensch & Maschine
08.07.2025, 10:16 Uhr
Pinktum-Studie: Wie KI das Kompetenzprofil verändert
Welche Fähigkeiten gewinnen durch KI an Bedeutung – und welche verlieren? Eine neue Studie zeigt, wie sich Wahrnehmung, Energiehaushalt und Lernbedarf von Mitarbeitenden verändern – und warum der individuelle Lernpfad künftig entscheidend sein wird.
90 % wollen lernen – aber nur 4 % wissen, wie. Zwischen Kompetenzzweifeln und Kraftmangel braucht es individuelle Lernpfade für die KI-Zukunft.
(Quelle: Pinktum)
Mit der zunehmenden Integration von KI-Technologien verändert sich das Kompetenzprofil in vielen Branchen – auch im Fahrrad- und Mobilitätssektor. Die neue Studie des Pinktum Institute auf Basis von 1.000 Befragten zeigt: Während Fähigkeiten wie digitale Souveränität, Selbstreflexion und Teamarbeit deutlich an Bedeutung gewinnen, werden klassische Stärken wie „Druck aushalten“ oder „Vertrauen schaffen“ als weniger relevant eingeschätzt. Die Autoren warnen jedoch vor einem einseitigen Bild – genau diese Skills könnten im Kontext KI-unterstützter Arbeit wieder wichtiger werden.
Kraft als Basis für Veränderung
Mit dem sogenannten „Kraftbarometer“ misst die Studie den physischen und mentalen Energiehaushalt der Mitarbeitenden – eine Voraussetzung für Lernfähigkeit und Wandel. Deutlich wird: Führungskräfte sowie ältere Beschäftigte verfügen laut eigenen Angaben über geringere Kraftreserven. Auch Frauen berichten von einer niedrigeren Energielage. Auffällig ist der Zusammenhang mit der Unternehmenswahrnehmung – wer sein Unternehmen als modern, digital und führungsstark erlebt, fühlt sich auch persönlich kraftvoller.
Falsche Selbsteinschätzung bremst Potenzial
Die Studie zeigt eine wiederkehrende Fehleinschätzung: Beschäftigte unterschätzen gerade die Kompetenzen, die als „KI-sicher“ gelten – etwa Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbereitschaft oder ethisches Urteilsvermögen. Stattdessen überschätzen sie Fähigkeiten, die durch Automatisierung gefährdet sind. Diese Wahrnehmungslücke kann Lernprozesse behindern und sollte bei Weiterbildungsstrategien berücksichtigt werden.
Individuelle Lernpfade statt Einheitslösungen
Je nach Alter, Bildungshintergrund und Hierarchie unterscheiden sich die Lernbedarfe stark. Die Studie empfiehlt, auf personalisierte Lernpfade zu setzen, die den individuellen Kraftstatus und das konkrete Kompetenzprofil berücksichtigen. Standardisierte Trainings reichen nicht aus, um zukunftsfähige Qualifikationen aufzubauen. Für Unternehmen bedeutet das: Weiterbildung muss strategischer, flexibler und individueller gestaltet werden.
Über das Pinktum Institute
Das Pinktum Institute ist eine auf digitale Weiterbildung spezialisierte Organisation mit Sitz in Deutschland. Es entwickelt Lernformate zu Themen wie Kommunikation, Führung, Digitalisierung und Zukunftskompetenzen. In der Fahrradbranche ist Pinktum unter anderem durch das Format „Pink Thursday“ bekannt, das im Rahmen der Eurobike stattfindet. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, neue Perspektiven auf die Branche zu eröffnen und den Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Handel, Industrie und angrenzenden Bereichen zu fördern.