Werkstatt bleibt wichtig
27.06.2025, 05:30 Uhr
Stationärer Fahrradhandel überzeugt – doch es gibt Luft nach oben
Der Fachhandel bleibt erste Wahl beim Fahrradkauf. Doch wer Zusatzservices sichtbarer macht und digitale Features integriert, kann sich noch stärker vom Online-Handel abheben. Eine neue Studie zeigt, wo Potenziale liegen.
Fachhandel ist König: Gekauft und repariert werden Räder am liebsten im stationären Handel und in der Fachwerkstatt.
(Quelle: enigma images/GettyImages via Linexo by Wertgarantie)
Der stationäre Fahrradhandel bleibt für deutsche Konsumentinnen und Konsumenten die bevorzugte Anlaufstelle beim Fahrrad- und E-Bike-Kauf sowie bei Reparaturen. Eine aktuelle Studie des deutschen Fahrradversicherers Linexo in Kooperation mit dem Statistikportal Statista zeigt: Die Zufriedenheit mit Beratung und Service ist hoch – doch es gibt auch Verbesserungspotenzial.
Laut der Erhebung sind 85 Prozent der Fahrradfahrenden mit dem stationären Handel zufrieden, bei E-Bike-Nutzenden liegt dieser Wert sogar bei 88 Prozent. Besonders geschätzt werden die persönliche Beratung, die Möglichkeit zur Probefahrt und das Vertrauen in die Fachkompetenz vor Ort. „Kein Wunder, dass der nahegelegene Fahrradfachhandel so beliebt ist“, kommentiert Sören Hirsch, Bereichsleiter bei Linexo.
Werkstattservice: Vertrauen ja, Tempo und Transparenz ausbaufähig
Auch bei Reparaturen setzen die meisten Kundinnen und Kunden auf den Fachhandel: Nur 19,5 Prozent der Fahrradbesitzer und 8,1 Prozent der E-Bike-Fahrenden nehmen Reparaturen selbst vor. Dennoch zeigt sich: Rund zehn Prozent der Befragten sind mit der Reparaturdauer oder der Preistransparenz unzufrieden.
Hier können Zusatzangebote von Fahrradversicherern Abhilfe schaffen. „Alle Reparaturen sind abgedeckt, die Abwicklung erfolgt direkt zwischen Werkstatt und Versicherer“, so Hirsch.
Inspektionen, Reinigungen, Ersatzräder oder Hol- und Bringdienste werden von Kundinnen und Kunden sehr positiv bewertet. Dennoch berichten über 21 Prozent, dass ihnen solche Services bislang nicht aktiv angeboten wurden. Auffällig: Frauen erhalten seltener Hinweise auf diese Zusatzangebote als Männer – ein Hinweis auf unausgeschöpfte Potenziale im Verkaufsgespräch.
Digitalisierung: Sicherheit und smarte Features gefragt
Beim Fahrradkauf gewinnen digitale Features zunehmend an Bedeutung. Besonders gefragt sind Sicherheitslösungen wie GPS-Tracker, App-gesteuerte Schlösser, automatische Lichtsysteme und Reifendrucksensoren. Der stationäre Handel kann hier punkten, wenn er diese Technologien aktiv in Beratung und Sortiment integriert.