Schutz für EU-Händler
22.07.2025, 13:30 Uhr
Wettbewerbsverzerrung durch Onlinehändler aus Drittstaaten im Fokus
Der Bundesrat will gegen ungleiche Bedingungen im grenzüberschreitenden Onlinehandel vorgehen. Der HDE unterstützt das Vorhaben, das mehr Fairness für europäische Händler schaffen und Wettbewerbsverzerrung durch Drittstaatenanbieter beenden soll.
Der Handelsverband Deutschland fordert faire Wettbewerbsbedingungen für europäische Händler im Onlinehandel.
(Quelle: pixabay)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt die aktuelle Bundesratsinitiative zur Reform des grenzüberschreitenden Onlinehandels. Ziel des Vorstoßes: Handelsplattformen aus Drittstaaten stärker in die Pflicht nehmen und faire Wettbewerbsbedingungen für europäische Händler schaffen.
Konkret fordert der Bundesrat unter anderem, dass ausländische Onlineanbieter einen in der EU ansässigen Wirtschaftsakteur benennen müssen. Weitere Maßnahmen betreffen klarere Regelungen zu Produkthaftung, Rücksendeinformationen sowie den zügigen Abbau von Zollfreigrenzen. Diese Punkte stehen schon länger auf der Agenda des HDE, der seit Jahren auf die Wettbewerbsverzerrung im Onlinegeschäft hinweist.
„Es herrscht ein massives Ungleichgewicht im Wettbewerb zwischen europäischen Unternehmen und Plattformhändlern aus Drittstaaten, die sich kaum an unsere hiesigen Regeln halten müssen,“ erklärt Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Er betont: „Wer auf dem europäischen Binnenmarkt verkauft, muss auch die gleichen Standards einhalten – bei Produktsicherheit, Steuern und Verbraucherrechten.“
Für den Fahrradfachhandel – insbesondere kleinere stationäre Anbieter oder mittelständische E-Commerce-Akteure – bedeuten diese Unterschiede handfeste Nachteile: fehlende Produktsicherheit, Wettbewerbsverzerrung durch Steuerlücken und mangelhafte Transparenz bei Rücksendungen schmälern die Marktchancen gegenüber Drittstaatenanbietern. Während sich heimische Händler streng an gesetzliche Vorgaben halten müssen, operieren viele Drittanbieter in einer regulatorischen Grauzone.
Der HDE sieht nun Bundesregierung und EU in der Pflicht, aus dem Entschließungsantrag konkretes Handeln abzuleiten. „Die Probleme sind erkannt, jetzt müssen auch endlich die richtigen Maßnahmen getroffen werden“, so Tromp. Bleibe die Rechtslücke bestehen, seien Existenzen im stationären und digitalen Fachhandel gefährdet.