Fairer Handel
29.09.2025, 15:06 Uhr
EU-Ausschuss fordert Maßnahmen gegen Wettbewerbsverzerrung durch Drittstaaten
Der HDE bewertet die EWSA-Stellungnahme zum Umgang mit Drittstaatenhändlern als klares Signal an Politik und Handel: EU-weite Regeln sollen Wettbewerbsnachteile ausgleichen.
Der EWSA fordert von der EU-Kommission entschlossenes Handeln gegen Wettbewerbsnachteile durch Drittstaatenhändler.
(Quelle: Shutterstock / HJBC)
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat eine Stellungnahme verabschiedet, die konkrete Maßnahmen für fairen Wettbewerb mit Drittstaatenhändlern vorsieht. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt diese Initiative und fordert eine zügige Umsetzung.
Nach Einschätzung des HDE haben Plattformen wie Shein und Temu ihre Marktpräsenz in Europa massiv ausgebaut. Damit verbunden seien Probleme bei Verbraucherschutz, Produktsicherheit und Steuertransparenz. 2024 gelangten rund 4,6 Milliarden Pakete mit geringem Wert in die EU, für 2025 werden sechs Milliarden erwartet. Über 91 Prozent dieser Sendungen mit einem Warenwert unter 150 Euro stammen aus China.
„Mit der Verabschiedung des mahnenden Berichts zu Plattformen aus Drittländern sendet der EWSA ein starkes Signal an alle Händlerinnen und Händler“, erklärt Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Europapolitik. Entscheidend sei nun entschlossenes Handeln der europäischen Politik.
Der EWSA-Bericht enthält kurz-, mittel- und langfristige Vorschläge. Dazu zählen eine konsequentere Durchsetzung bestehender Vorschriften, eine stärkere Harmonisierung auf europäischer Ebene sowie klare Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und Verstöße gegen EU-Standards bei Produktsicherheit, Nachhaltigkeit sowie Verbraucher- und Arbeitnehmerrechten.
Der Bericht wird nun offiziell an die Europäische Kommission übermittelt. Der HDE sieht darin einen klaren Handlungsauftrag für die EU-Institutionen und die Bundesregierung.