90.000 Arbeitsplätze gefährdet? 25.10.2017, 15:22 Uhr

EU untersucht Dumping-Preise für E-Räder aus China

Die EU will ein Untersuchungsverfahren zu Elektrorädern aus China eröffnen. Dies erklärte Moreno Fioravanti, Generalsekretär der European Bicycle Manufacturers Association (EBMA).
In solchen Containern wird Ware verschifft (Symbolbild).
Fioravanti meint: „Wir begrüßen die Untersuchung der Europäischen Kommission zu den Dumpingpreisen chinesischer Pedelecs, mit denen die EU in einem alarmierenden Ausmaß zu künstlich niedrigen Preisen überflutet wird. Die EBMA hat die europäische Kommission auch gebeten, chinesische E-Bikes beim Import unverzüglich zu registrieren, damit Anti-Dumping-Zölle rückwirkend durchgesetzt werden können. Wir werden außerdem in Kürze eine formelle Beschwerde gegen Subventionen einreichen.“
Fioravanti forderte die EU auf, die Dumping-Importe unverzüglich zu unterbinden: „Die EBMA und Hersteller für Fahrräder, Pedelecs, S-Pedelecs und Komponenten aus der Europäischen Union sind überzeugte Verfechter des freien Handels. Dieser muss aber fair sein. Einheimische Hersteller erleiden wirtschaftlichen Schaden durch Dumping-Importe, die stark durch die chinesische Regierung entgegen der WTO-Regeln subventioniert werden.“
Er zeigte sich zuversichtlich, dass die europäische Kommission nach genauer Analyse bestätigen werde, dass  Dumping-Importe im massiven Ausmaß erfolgen, dies EU-Herstellern schade, Arbeitsplätze in der EU zerstöre und Innovation, Wirtschaftswachstum und Investitionen in Europa verhindere. „Unsere europäische Fahrrad-, Elektrorad- und Teileindustrie ist eine der wichtigsten Generatoren ,grüner‘ Arbeitsplätze in der EU. Die chinesischen Dumping-Importe gefährden 90.000 Arbeitsplätze und 800 kleine und mittlere Unternehmen. Wir müssen alles tun was eben nötig ist, um unsere Arbeitsplätze und Unternehmen zu verteidigen, unser Know-How, unsere Produkte und unsere Investitionen. Es sind unsere Leute und unsere Investitionen in neue Technologien, die Europas Fahrrad-, Elektrorad- und Komponentenindustrie zu einer der innovativsten Industrien der Welt gemacht haben“, so Fioravanti.
Chinesische Hersteller jedoch profitierten von massiven Regierungssubventionen vielerlei Arten. Diese Subventionen hätten zu massiven Überkapazitäten geführt. „Diese werden in die EU entsorgt“, zürnt der Italiener. Der Import von Elektrorädern aus China in die EU ist von nahezu Null im Jahr 2010 auf jetzt über 800.000 Einheiten gestiegen. Dies ist fast eine Verdoppelung der Importe von 2016. Und schon damals war diese Menge bereits um 40 % im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, auf 430.000 Einheiten. China lieferte 2016 bereits 70 % der aus dem nichteuropäischen Ausland importierten Elektroräder.
„Wenn dieses Dumping nicht aufgehalten wird, dann wird China schnell eine Monopolstellung in Europa erlangen. Chinesische Dumpingpreise schaden der europäischen Industrie, dies schadet nicht nur Europas Wirtschaft, sondern auch Verbrauchern auf der ganzen Welt. Tatsächlich ist die Produktion vor Ort durch kleine und mittlere Unternehmen die einzige zukunftsfähige Option für die EU, um sowohl neue Arbeitsplätze zu schaffen, als auch um Kohlendioxid-Emissionen zu senken“, zeigt sich Fioravanti überzeugt. 



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