EU gegen Verkehrsarmut 15.05.2025, 13:28 Uhr

CIE fordert mehr Förderung geteilter Mikromobilität in EU-Klimaplänen

Fahrrad- und Mikromobilitätsverbände rufen EU-Mitgliedsstaaten auf, geteilte Mikromobilität in ihre Sozialklimapläne aufzunehmen – um sozial benachteiligte Gruppen besser zu erreichen und den Zugang zu nachhaltiger Mobilität zu sichern.
Mikromobilität gilt als Schlüssel zur Verbesserung der urbanen Mobilität und zur Bekämpfung von Verkehrsarmut.
(Quelle: CIE)
Mit Blick auf den Start des EU-Sozialklimafonds 2026 fordern Cycling Industries Europe (CIE) und Micro-Mobility for Europe (MMfE), dass geteilte Mikromobilität wie Bike-Sharing als zentrale Maßnahme gegen Verkehrsarmut in die nationalen Umsetzungspläne der Mitgliedsstaaten aufgenommen wird.

Fahrräder als Instrument gegen Verkehrsarmut

Die Initiatoren betonen das Potenzial von Fahrrädern und E-Bikes, insbesondere für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Sie seien eine der zugänglichsten, kostengünstigsten und effizientesten Möglichkeiten, Mobilitätsarmut zu verringern und den Zugang zu Bildung, Arbeit und Dienstleistungen zu verbessern. „Bikes und E-Bikes sind der effektivste Weg, um Verkehrsarmut zu bekämpfen. Damit niemand beim Übergang zu sauberer Mobilität zurückgelassen wird, müssen sie fester Bestandteil der nationalen Sozialklimapläne sein“, sagt Lauha Marianne Fried, Policy Director von CIE.

Maßnahmenkatalog und politische Rückendeckung

Die Organisationen schlagen unter anderem Investitionen in Abstellinfrastruktur, eine stärkere Verknüpfung mit dem öffentlichen Verkehr sowie die Ausweitung von Bike-Sharing-Angeboten auf Stadtrandgebiete vor. Dort mangele es häufig an ÖPNV-Anbindung. „Shared Mikromobilität kann der erste Schritt sein, diese Gebiete wieder mit dem Mobilitätsnetz der Städte zu verbinden“, erklärt Kristian Brink, CEO von Urban Sharing und Vorsitzender der CIE Bike Share Expert Group. Maxim Romain, Präsident von Mikromobilitätsanbieter Dott, sieht in geteilter Mikromobilität zudem eine bezahlbare Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr: „Sie reduziert die Abhängigkeit vom Auto und ermöglicht multimodale Mobilität auch außerhalb urbaner Zentren.“
Als konkrete Maßnahmen schlagen CIE und MMfE unter anderem vor:
  • subventioniertes Bike-Sharing,
  • Kaufprämien für Fahrräder und E-Bikes,
  • Leasing-Modelle und Zuschüsse für kleine und mittlere Unternehmen,
  • steuerliche Anreize, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuer auf Fahrräder, und Reparaturdienste.
Die Empfehlungen orientieren sich auch an der EU-Fahrraddeklaration von 2023, die Radverkehr erstmals als strategische Priorität der EU verankert hat.



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