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Studie zu ländlicher Mobilität
16.10.2025, 10:34 Uhr

Fifteen zeigt Wege zu erfolgreichem Bike-Sharing auf dem Land

Das Stadt-Land-Gefälle bei nachhaltiger Mobilität bleibt groß. Eine neue Feldstudie des Anbieters Fifteen zeigt, welche Hürden deutsche Landkreise beim Aufbau von Bike-Sharing-Systemen bremsen – und welche Ansätze sich in der Praxis bewährt haben.
E-Bikes können im ländlichen Raum entscheidend zur Mobilitätswende beitragen.
(Quelle: Fifteen)
Der französische Bikesharing-Anbieter Fifteen hat im Oktober das White Paper „Hürden in der ländlichen Mobilität überwinden: Wie Bike-Sharing echte Fortschritte erzielen kann“ veröffentlicht. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit sechs deutschen Landkreisen und Praxisbeispielen aus Europa. Ziel war es, die strukturellen Hindernisse für Bike-Sharing-Angebote im ländlichen Raum zu verstehen und Lösungen aufzuzeigen.
Während in Großstädten rund 15 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, liegt der Anteil in ländlichen Regionen laut Mobilität in Deutschland 2023 bei nur sechs bis sieben Prozent. Über 60 Prozent der Wege werden dort mit dem Auto gefahren – ein deutlicher Hinweis auf Nachholbedarf bei klimafreundlicher Mobilität.

Fünf strukturelle Hürden

Die befragten Verwaltungen nannten ähnliche Probleme:
  • Fehlende Kapazitäten: Oft betreuen Einzelpersonen Mobilitäts- und Klimaschutzthemen parallel. Zeit und Ressourcen für neue Angebote fehlen.
  • Mangelnde Sichtbarkeit: Vorhandene Angebote wie Bürgerbusse oder Mobilitätsstationen werden kaum wahrgenommen.
  • Zuständigkeitsfragen und Finanzierung: Landkreise und Kommunen verfügen über keine klaren Rollenverteilungen. Fördermittel sind oft projektbezogen und kurzzeitig.
  • Vertrauensdefizit: Frühere Fehlschläge mit touristischen oder unregulierten Free-Floating-Systemen wirken nach.
  • Komplexe Vergabestrukturen: Fehlende Standardverfahren verzögern den Start geeigneter Systeme.

Erfolgsfaktoren für funktionierende Systeme

Fifteen identifiziert sieben Faktoren, die den Einstieg erleichtern:
  • E-Bikes als Standard: Sie erhöhen Reichweite und Akzeptanz.
  • Stationäre Systeme: Klare Standorte an Mobilitätshubs verbessern Zuverlässigkeit.
  • Kleiner Start, gezielter Ausbau: Pilotphasen schaffen Nutzungsdaten und Vertrauen.
  • Einfacher Tarif und Bedienung: Niedrige Einstiegshürden fördern Akzeptanz.
  • Kooperation mit ÖPNV und Verwaltung: Gemeinsame Kommunikationsstrategie und klare Zuständigkeiten.
  • Datenbasierte Steuerung: Echtzeitdaten helfen, Nutzungsmuster zu erkennen und Flotten effizient zu betreiben.
  • Langfristige Finanzierungsmodelle: Planungssicherheit über reine Projektförderung hinaus.

Orientierung für Kommunen

Das White Paper richtet sich an Mobilitätsverantwortliche in Landkreisen, Kommunen und Verkehrsverbünden. Es bietet praxisnahe Empfehlungen für Planung und Betrieb von Bike-Sharing-Systemen unter realistischen Bedingungen – und macht Mut, trotz knapper Mittel erste Schritte zu gehen.
Fifteen präsentiert die Ergebnisse gemeinsam mit dem Landkreis Oder-Spree in einem Webinar am 23. Oktober von 10 bis 11 Uhr.



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