Streit um Dumping-Pedelecs 27.02.2018, 08:58 Uhr

Elektrorad-Importeure fordern Ablehnung der EBMA-Beschwerde

Das Kollektiv der Importeure von chinesischen Elektrorädern hat die EU-Kommission aufgefordert, den EBMA-Antrag zur Registrierung ihrer Ware abzulehnen.
Handelsschiff mit Überseecontainern (Symbolbild)
Nach Angaben des Kollektivs hat die European Bicycle Manufacturers Association (EBMA) keinen ausreichenden Beweise für ihren Antrag erbracht. Darin beklagt die EBMA, dass chinesische Hersteller die EU „in alarmierendem Ausmaß und zu künstlich niedrigen Preisen überfluten“. Die Importeure entgegnen, die EBMA habe nicht einmal versucht, die Trends bei Exportmengen mit der zyklisch steigenden und sinkenden Nachfrage nach Fahrrädern in EU-Märkten in Relation zu setzen. So gebe es in der Beschwerde keine hinreichende Beweise für den laut der Importeure von der EBMA beklagten übermäßigen Bestandsaufbau. Auch ignoriere die Klage über die schwankenden Exportzahlen das chinesische Neujahrsfest. Dieses sei die tatsächliche Ursache dafür, dass die Exportzahlen in den Monaten darauf sinke.
Das Kollektiv aus 20 Importeuren aus acht EU-Staaten argumentiert, dass eine geforderte Registrierung der Importe ihnen selbst und ihren Lieferanten noch mehr Schaden zufügen würde, als sie bereits durch die zwei vorangegangenen Untersuchungen erlitten hätten. Betroffen seien aufgrund des Unsicherheit über den Ausgang der Untersuchungen sowohl  das laufende Geschäft als auch das zukünftige Geschäft. „Die Registrierung der Importe würde den  EU-Importeuren einen unverhältnismäßig großen Schaden zufügen im Vergleich zu dem quasi nichtexistenten Schaden, den EU-Hersteller angeblich durch importierte E-Bikes aus China erlitten haben“, erklären die Importeure. 
Weiter moniert das Kollektiv, dass die Daten der EBMA wohl nicht nur die tatsächlichen Exportzahlen von Pedelecs widerspiegeln, um welche es ja tatsächlich gehe. Die EBMA habe der EU-Kommission chinesische Exportstatistiken gegeben, aber um Vertraulichkeit gebeten. Nach Ansicht der Importeure behindere diese erbetene Vertraulichkeit die Verifikation der Statistik. So sei es möglich, dass die Statistik auch sich selbstbewegende Fahrzeuge beinhalte, also elektrische Hoverboards und Skateboards, E-Scooter, E-Einräder und andere Segmente. Dies könne sowohl die Exportzahlen der Pedelecs als auch deren Durchschnittspreise verzerren.
Ferner wehren sich die Importeure gegen die Darstellung, dass die EU-Seite aus so genannten KMUs (kleinen und mittleren Unternehmen) bestehe, während auf Seite der Importeure große Firmen agieren. Tatsächlich seien alle Mitglieder des Importeurskollektivs kleine und mittlere Unternehmen, während wenigstens drei der EU-Hersteller große Unternehmen oder gar Unternehmensgruppen seien. Daher sei die Darstellung von kleinen, europäischen Herstellern im Kampf gegen übermächtige Großkonzerne stark irreführend.




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