Fahrradstudie 25.01.2023, 10:07 Uhr

GfK meldet Trend zum Zweit-Pedelec

Jeder vierte potenzielle Elektroradkäufer in Deutschland besitzt bereits ein E-Bike. Damit er oder sie wieder ein Rad der gleichen Marke kauft, ist ein Merkmal des Herstellers entscheidend.
Die GfK hat das Kaufverhalten zu E-Bikes untersucht.
(Quelle: Shutterstock / Garagestock)
Aktuelle Daten aus dem jährlich erscheinenden E-Bike-Monitor der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK, Nürnberg) zeigen, dass 25 Prozent der potenziellen Käufer von elektrisch betriebenen Rädern bereits ein Elektrorad besitzen. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent.

Kunden wechseln Hersteller am häufigsten wegen des schlechten Service

Beim Kauf eines Zweit- oder Ersatzfahrrads sind die Erfahrungen der Konsumenten und Konsumentinnen mit ihrem aktuellen Pedelec entscheidend. Der häufigste Grund für die Wahl einer anderen Marke beim Kauf eines zweiten Elektrofahrrads ist schlechter Service ihrer aktuellen Marke. Unabhängig davon, ob es sich um ihr erstes oder zweites E-Bike handelt, ist der Wunsch nach mehr Bewegung ein zentraler Kaufgrund für die Verbraucher. Zudem entscheiden sich immer mehr Menschen für E-Bikes als Alternative zum Auto. Rund 45 Prozent geben an, ihr E-Fahrrad ein- oder mehrmals pro Tag zu nutzen. Durchschnittlich fahren sie 42 Kilometer pro Woche.

Der stationäre E-Bike-Handel bleibt dominant

Vor dem Kauf ist es den Verbraucherinnen und Verbrauchern wichtig, das Elektrorad sehen und testen zu können. Auch Probefahrten sind für die Kundschaft meist ein Muss. Daher spielen Ladengeschäfte weiterhin eine wichtige Rolle in der Orientierungs- und Kaufphase der Käufer. Mit 70 Prozent machen Fahrradgeschäfte, die verschiedene Marken führen, den größten Teil des deutschen Offline-E-Bike-Marktes aus.
Auch in Belgien und den Niederlanden bleibt das physische Ladengeschäft der dominierende Verkaufskanal für E-Fahrräder. Ebenso wie in Deutschland sind in den beiden Ländern Fahrradgeschäfte, die mehrere Marken führen, am beliebtesten. In den Niederlanden machen sie 75 Prozent und in Belgien 60 Prozent des Offline-Marktes aus. Unterschiede zeigen sich dagegen im weiteren europäischen Vergleich. In Frankreich kaufen fast 50 Prozent der Verbraucher und Verbraucherinnen ihr Elektrofahrrad in einem Sportartikelgeschäft, welches somit der dominierende Offline-Kanal im Land ist. Auch in Italien nutzen über 30 Prozent einen Sportladen.

Jüngere kaufen eher online

Für Hersteller und Handel ist das Ladengeschäft nach wie vor ein wichtiger Kanal der Customer Journey. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede je nach Alter der Käufer und Käuferinnen. So kaufen junge Konsumenten und Konsumentinnen zwischen 18 und 34 Jahren ihr Elektrofahrrad überdurchschnittlich oft online.

Zur Studie

Der GfK E-Bike-Monitor wurde 2018 zum ersten Mal in den Niederlanden veröffentlicht. Neben den Niederlanden, Belgien und Deutschland umfasste die Studie in diesem Jahr auch Frankreich und Italien. Im E-Bike-Monitor werden jährliche Trends zu Zielgruppe, Motivation und Kaufverhalten in Bezug auf E-Bikes erhoben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse mit den tatsächlichen Umsätzen aus den GfK-Handelsdaten abgeglichen. Die Studie wird jährlich durchgeführt.
Mittels einer Zufallsstichprobe wird die Zielgruppe befragt. In den Niederlanden betrug die Stichprobe 2.000 Befragte, in Deutschland und Belgien jeweils 1.000 Befragte und in Frankreich und Italien wurden je 500 Personen befragt. Die Konsumentenbefragung fand im September 2022 statt. 
Weitere Informationen, beispielsweise zu einzelnen Altersgruppen, Unterschieden in den Zielgruppen sowie zur Customer Journey bei der Anschaffung eines E-Fahrrads finden sich im GfK E-Bike-Monitor 2022 und können hier angefragt werden.



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