Infrastruktur im Fokus 16.05.2025, 12:04 Uhr

11. Bayerische Fachtagung: Fortschritte und Förderungen im Radverkehr

Rund 140 Gäste kamen zur 11. Bayerischen Fachtagung Radverkehr nach Bamberg. Im Fokus standen sichere Infrastrukturen, kommunale Praxisbeispiele und neue Förderansätze – mit dem Ziel, den Radverkehr im Freistaat dauerhaft zu stärken.
Experten aus Kommunen, Ministerien und Fachverbänden beim Austausch zur Radinfrastruktur
(Quelle: Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V. (AGFK Bayern))

Radinfrastruktur als Grundpfeiler der Verkehrswende

Am 15. Mai 2025 fand die 11. Bayerische Fachtagung Radverkehr in der Kongresshalle Bamberg statt. Veranstalter waren das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) sowie die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V. (AGFK Bayern). Ziel der Tagung: den Ausbau der Radinfrastruktur in Bayern weiter voranzubringen.
Ministerialdirektor Dr. Thomas Gruber unterstrich in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Fahrrads als gleichberechtigtes Verkehrsmittel. „Wir setzen auf den konsequenten Ausbau sicherer und durchgängiger Radwegenetze“, so Gruber. Auch AGFK-Vorsitzender Robert Niedergesäß betonte: „Nur mit einer durchgängigen Infrastruktur können wir noch mehr Menschen zum Radfahren im Alltag bewegen.“

Unterstützung für Kommunen: Förderung, Beratung, Praxisleitfäden

Ein zentraler Baustein: Die finanzielle und fachliche Unterstützung durch den Freistaat. Christian Heck, Leiter des Radverkehrsreferats im StMB, informierte über aktuelle Förderprogramme und Antragsverfahren. Zusätzlich bietet die Zentralstelle Radverkehr (ZRV) in der Landesbaudirektion Unterstützung bei Planung, Bau und Betrieb von Radinfrastruktur. Neue Leitfäden sollen den Kommunen als Orientierung dienen.
Wie kommunale Projekte konkret umgesetzt werden, zeigten Beispiele aus Bamberg und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt. Bambergs Baureferent Thomas Beese stellte Maßnahmen wie ein Fahrradparkhaus, die Einführung von Grünpfeilen für Radfahrende und eine Stellplatzsatzung vor. Landrat Alexander Tritthart berichtete über interkommunale Verbindungen in seiner Region.

Konkrete Projekte und Praxiserfahrungen

Am Nachmittag vertieften vier Fachforen zentrale Themen:
  • Interkommunale Radschnellverbindungen (z. B. München–Garching)
  • Technische Innovationen wie eine KI-gesteuerte Ampelanlage in Essenbach
  • Vorbilder für Fahrradstraßen in Aschaffenburg und Ingolstadt
  • Neue Ansätze fürs Fahrradparken, vorgestellt u. a. vom ADFC Bayern
Zum Abschluss lud das Fahrradkino Bamberg zur aktiven Stromerzeugung per Pedal ein. Das Resümee der AGFK Bayern fiel positiv aus: Trotz bürokratischer und baulicher Hürden seien Fortschritte sichtbar – vorausgesetzt, Kommunen handeln entschlossen und kooperieren eng.
Hinweis: Förderanträge können weiterhin bei den Bezirksregierungen gestellt werden.


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