118 Milliarden Euro Wertschöpfung 08.04.2024, 13:32 Uhr

Nachhaltige Mobilität ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor

Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bündnisses nachhaltige Mobilitätswirtschaft zeigt, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland stark von den Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft profitiert.
Nachhaltige Mobilität ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
(Quelle: Shutterstock/Scharfsinn)
Das Conoscope-Institut hat Schienenverkehr, Busverkehr, die Fahrradwirtschaft, Carsharing sowie die Taxibranche in ihrer Gesamtheit als Wirtschaftsfaktor für Deutschland untersucht. Jeder Euro, der durch Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft in Deutschland erwirtschaftet wird, erzeugt eine zusätzliche Wertschöpfung in Höhe von 2,40 Euro. Insgesamt gehen 117,6 Milliarden Euro der in Deutschland erbrachten Wertschöpfung auf die Geschäftstätigkeiten der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft zurück. 1,7 Millionen Voll- und Teilzeitbeschäftige profitieren von den direkten und indirekten Beschäftigungseffekten. Dadurch werden Einkommen in Höhe von insgesamt 66,8 Milliarden Euro generiert.
Hinter den Angeboten von Bus und Bahn stehen Verkehrsunternehmen und Fahrzeugbauer. Fahrradhersteller und Händler bringen hochmoderne Produkte unter die Menschen. Lokale und überregionale Carsharing-Anbieter schaffen durch ihren Service eine echte Alternative zum Privat-Pkw. Sie alle schaffen viele regionale, nicht verlagerbare Arbeitsplätze vor Ort.
„Investitionen in nachhaltige Mobilität lohnen sich mehrfach: Mobilitätsangebote werden attraktiver und flexibler, Klima und Ressourcen werden geschont und die Gesundheit verbessert. Gleichzeitig ergeben sich positive Effekte auf Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen. Gefragt ist jetzt ein politischer Gestaltungswille, der nachhaltige Mobilität sowohl mit den Zielen Sicherheit, Gesundheit, Klima und Lebensqualität sowie mit Blick auf die wirtschaftlichen Chancen gezielt fördert. So können Bahn, ÖPNV, Fahrrad und Carsharing gemeinsam ihre Stärken ausspielen“, sagt Wasilis von Rauch, Sprecher des Bündnisses und Geschäftsführer des Branchenverbands Zukunft Fahrrad.

Politische Maßnahmen für Mobilität und Wirtschaft

Eine begleitende Umfrage zur Studie zeigt: Es ist einiges passiert. Die Menschen nehmen wahr, dass sich die Angebote für nachhaltige Mobilität in den vergangenen Jahren durchaus verbessert haben. Insgesamt sagen 40 Prozent der Befragten, dass sich die Angebote deutlich (6 Prozent) oder etwas (34 Prozent) verbessert haben. Allerdings zeigen sich starke Unterschiede, je nach Größe der Kommune.
Den größten Handlungsbedarf in ihrer Region sehen die Befragten bei der Verbesserung von Bus- und Bahnverbindungen (80 Prozent), einer besseren Radinfrastruktur (44 Prozent) sowie der vereinfachten Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel innerhalb eines Weges (42 Prozent).
Das Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft betont die großen Chancen, die für die Bundesregierung, Länder und Kommunen in der Förderung nachhaltiger Mobilität sowohl für die Verkehrs- als auch für die Wirtschaftspolitik liegen.
„Sichere Infrastruktur sorgt für gleichwertige Bedingungen. Wenn alle Verkehrsteilnehmenden auch zu Fuß, mit dem Rad oder im ÖPNV sicher und verlässlich unterwegs sein können, gibt es echte Wahlfreiheit und fairen Wettbewerb. Wer in Infrastruktur jenseits des Autos investiert, wird nachhaltigen Verkehr ernten. Gleichzeitig sollten die Wirtschaftszweige der nachhaltigen Mobilität gestärkt und gezielt gefördert werden, um die volkswirtschaftlichen Potentiale der Mobilitätswirtschaft zu nutzen und die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu erreichen“, so Wasilis von Rauch.
Das Bündnis, bestehend aus Allianz pro Schiene, Bundesverband Carsharing (bcs), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Zukunft Fahrrad, hat zehn Punkte für Mobilität und Wirtschaft aufgestellt und konkrete politische Maßnahmen skizziert. So werden die Angebote für nachhaltige Mobilität verbessert und die Chancen der Mobilitätswirtschaft für Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen genutzt.
Hier geht es zur Studie.



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