Umweltverträgliche Mobilität 17.09.2020, 08:39 Uhr

Vizepräsidentin des hessischen Landtags informiert sich über Lastenradforschung

Um aktuelle Forschungsprojekte und damit verbundene mögliche Entlastungen für die Umwelt kennenzulernen, besuchte Karin Müller, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags und Sprecherin für Verkehr der Grünen-Landtagsfraktion, am 10. September das Fraunhofer-Institut.
Von links: Karin Müller, Sprecherin für Verkehr der Grünen Landtagsfraktion und Vizepräsidentin des Hessischen Landtags mit Professor Tobias Melz, Institutsleiter des Fraunhofer LBF und Dr. Saskia Biehl, Projektleiterin Lasten-Leichtbau Fahrrad.
(Quelle: Fraunhofer LBF)
Am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt forschen Wissenschaftler an neuen nachhaltigen, intelligenten und sicheren Leichtbaustrukturen für die Mobilität. Am Beispiel Lastenfahrrad analysieren sie im Projekt „L-LBF“ Potenziale für verbesserte Nutzungseigenschaften und höhere Attraktivität im Einsatz. 
Lastenfahrräder: Leichtbaupotenziale erkennen und nutzen 
An handelsüblichen Lastenrädern zeigen die Darmstädter Forscher, welche Leichtbaupotenziale bestehen und wie sie ausgeschöpft werden können. So haben sie unter anderem ein neuartiges Batteriesystem entwickelt, das im Vergleich zu kommerziellen Systemen über die doppelte Kapazität verfügen soll und dadurch längere Fahrstrecken ermöglichen soll. Es wird direkt in die Rahmenstruktur integriert. Zudem wurden Funktionen in Bezug auf Überwachung und Thermomanagement der Batterie integriert, um deren Lebensdauer und Verfügbarkeit zu steigern. Ebenso wurde Sensorik eingebaut, die das Gewicht und die Lage der Zuladung prüft. Höherer Komfort in Form einer aktiv optimierten Fahr-Lenk-Dynamik kann den Einsatz der Lastenfahrräder gerade im gewerblichen Sektor verbessern und zur Entlastung und klimafreundlichen Gestaltung des innerstädtischen Verkehrs beitragen. 
Leichtbau, aber umweltfreundlich
Leichtbau im traditionellen Sinn bedeutete meist auch eine höhere Umweltbelastung, wenn etwa statt Stahlrahmen Carbonrahmen produziert wurden, oder Leichtbauteile für den Rennsport alle zwei Jahre oder nach Sturz ausgetauscht werden mussten. 
Das Fraunhofer-Institut will Leichtbau dagegen umweltverträglich gestalten, etwa durch den effizienten Einsatz von Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also umweltgerechter Ressourceneinsatz von Materialien und Energie in Produktion, Betrieb und Verwertung. Hier setzen die Forscherteams im Fraunhofer LBF an: „Unsere Arbeiten zur Entwicklung und Verwendung von Produkten mit geeigneten Materialkombinationen und auch recycelbaren Kunststoffen mit dem Ziel der Gewichtsreduzierung spielen besonders in der Elektromobilität mit ihren hohen Energiespeichermassen eine wichtige Rolle“, betont Professor Tobias Melz, Institutsleiter des Fraunhofer LBF. Ziel ist nachhaltiger, sicherer und wirtschaftlicher Leichtbau. Dabei sollen neue Konzepte, effiziente Methoden und ressourcenschonende Lösungen für sichere, zuverlässige und wirtschaftliche Produkte entstehen. 
Grünen-Sprecherin Karin Müller stellt bei ihrem Besuch in Darmstadt fest: „Den Erfordernissen einer nachhaltigen Mobilität kommt die angewandte Forschung hier vorbildlich nach: Wir müssen den gesamten Ressourcen- und Rohstoffeinsatz in den Blick nehmen und für klimafreundliche Mobilität sorgen.“ 
Über die Fortschritte des Projekts informiert eine eigene Webseite unter www.lbf.fraunhofer.de/L-LBF


Das könnte Sie auch interessieren