Verkehrswende 09.01.2020, 10:44 Uhr

VCD: CO2-Emissionen im Verkehr steigen weiter

Der Verkehrsclub Deutschland meldet, dass 2019 der CO2-Ausstoß durch Verkehr im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen ist und hinter der langfristig positiven Entwicklung deutlich zurückbleibt. Radverkehr als emissionsfreie Alternative solle gefördert werden.
Überfüllte Straße in Deutschland
(Quelle: ADFC)
Der VCD bezieht sich auf die Denkfabrik Agora Energiewende, laut der die Treibhausgasemissionen in Deutschland 2019 gegenüber 1990 insgesamt um 35 Prozent gesunken sind. Ganz anders sehe es im Verkehrsbereich aus: Dort stagniere der CO2-Ausstoß im gleichen Zeitraum. Im Vergleich zum Vorjahr sei er sogar leicht gestiegen.
Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Alle reden von der Verkehrswende, aber davon kann in Wirklichkeit keine Rede sein!“ Er kritisiert, dass die CO2-Emissionen des Verkehrs sich noch immer auf dem Niveau von 1990 bewegen. Auch die gerade beschlossenen Maßnahmen des Klimapakets der Bundesregierung würden nicht ausreichen, um die notwendige Trendwende einzuleiten. Die im Klimaschutzgesetz verankerten Einsparziele rücken damit in weite Ferne. Die gerade veröffentlichten Pkw-Zulassungszahlen für das vergangene Jahr zeigen, wo das Problem liegt: Seit 1990 wurden, mit Ausnahme des Jahres 2009, in dem die Abwrackprämie den Autoabsatz hochschnellen ließ, noch nie so viele Autos neu zugelassen wie letztes Jahr.
Neben den zugelassenen PKW ist auch der von Nachbarstaaten ausgehende Durchgangsverkehr sowie insbesondere der Güterverkehr auf der Straße gewachsen, während der Radverkehrsanteil seit Jahren auf der Stelle verharrt. Für die Verkehrswende müssten mehr Wege mit Bus und Bahn, mit dem Rad und zu Fuß zurückgelegt werden. „Dafür braucht es attraktive Angebote und einen konsequenten, bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur“, so Müller-Görnert.



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