Einzelhandel soll profitieren 20.09.2023, 10:46 Uhr

Hannover plant autofreie Innenstadt

Die Stadt Hannover hat ein Mobilitätskonzept vorgestellt. Es gibt Pläne, die Innenstadt autofrei zu machen und den Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer zu vergrößern.
So könnte die Innenstadt von Hannover in Zukunft aussehen.
(Quelle: Ole Spata)
Das Ziel ist eine höhere Aufenthaltsqualität. Dazu sollen verkehrsberuhigte Straßen geschaffen werden, die mehr Raum für spielende Kinder, Gastronomie und Kultur bieten. Das Mobilitätskonzept sieht vor, die Innenstadt nahezu autofrei zu gestalten und den Kernbereich zwischen Friedrichswall, Schiffgraben, Hauptbahnhof, Kurt-Schumacher-Straße und Steintor aufzuwerten und neu zu organisieren. Die Stadtverwaltung plant, das Konzept bis 2030 umzusetzen.

Oberbürgermeister: Einzelhandel wird profitieren

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Die Grünen) betont die Bedeutung der Veränderungen für den Einzelhandelsstandort. Er sieht in den Maßnahmen eine Chance, das Zentrum als attraktiven Ort für Geschäftsleute, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Besucherinnen und Besucher zu stärken. Wörtlich sagte Onay dazu: „Wir stärken das Zentrum als resilienten Einzelhandels- und Wirtschaftsstandort – attraktive Aufenthaltsräume bekommt man im Onlinehandel nicht.“ 
Das Leitbild einer lebenswerten Stadt mit kurzen Wegen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende steht dabei im Mittelpunkt. Das Radwegenetz wird ausgebaut, der öffentliche Nahverkehr profitiert von verbesserten Bedingungen und die Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen wird erleichtert.
Das bereits im Grunde 2022 vorgestellte Konzept sieht auch vor, Parkflächen im öffentlichen Raum zugunsten von Fußverkehr, Radverkehr und Grünflächen zu reduzieren. Die Verkehrssicherheit hat dabei oberste Priorität, weshalb der motorisierte Verkehr in angemessener Geschwindigkeit geführt werden soll, um Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu nehmen. Anlieferverkehr in die Innenstadt bleibt weiterhin möglich, doch Autos werden verstärkt in den Parkhäusern untergebracht.

Ausnahmen für Anlieger und Taxen 

Abschließend betont Oberbürgermeister Onay, dass eine autofreie City nicht bedeute, dass es gar keinen Autoverkehr mehr gibt. Anlieger und Taxen können weiterhin in die Stadt fahren. Auch Menschen mit Behinderung sollen von erweiterten Parkmöglichkeiten profitieren. Das Mobilitätskonzept beinhaltet verschiedene Maßnahmen zur Umgestaltung bestimmter Straßenbereiche, wie zum Beispiel die Schmiedestraße und die Lange Laube, die zu Fahrradstraßen werden sollen. Es werden auch neue Verbindungen geschaffen und Kultureinrichtungen erhalten attraktiv gestaltete Flächen. Die ersten Umbauarbeiten sollen voraussichtlich Mitte 2024 beginnen.



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