Mobilitätsstudie in München 12.10.2023, 12:11 Uhr

BMW: Ein Drittel der Autobesitzer in München braucht keine Autos

BMW hat in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine umfassende Studie zur Mobilität in München durchgeführt und erstaunliche Ergebnisse veröffentlicht.
Die Grafik von BMW zeigt ein umgebautes Münchener Viertel mit mehr Platz für Fußgänger und Radwege.
(Quelle: BMW Group)
Die Studie wurde bereits im Jahr 2020 abgeschlossen und stellt eine wegweisende Analyse der Verkehrssituation in der bayerischen Metropole dar. Die Studie hat die Mobilitätsgewohnheiten der Münchner über eine gesamte Woche hinweg untersucht, im Gegensatz zu herkömmlichen Studien, die oft nur an einem einzelnen Wochentag durchgeführt werden. So wurden die vielfältigen Bewegungsmuster in München sichtbar, im Alltag und im Fernverkehr. Die Ergebnisse zeigen, dass die Entscheidungen der Münchner und Münchnerinnen bezüglich ihrer Fortbewegung oft nicht allein auf rationalen Überlegungen beruhen.

Ein Drittel der Autos überflüssig?  

Die bedeutendste Erkenntnis der Studie betrifft die Münchner, die im Besitz eines Autos sind. Erstaunlicherweise ergab die Analyse, dass ein Drittel dieser Autofahrer eigentlich kein Auto benötigt. Die BMW-Studie unterteilt die Autonutzer nach ihrer Abhängigkeit vom Auto, sowohl subjektiv als auch objektiv. Etwa 27 Prozent der Autobesitzer sind leidenschaftliche Autofahrer, die ihr Fahrzeug häufig und gerne nutzen. Diese Gruppe würde am meisten von einer Reduzierung der Autos in der Stadt profitieren, da sie das Auto tatsächlich benötigen.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass das persönliche Auto nach wie vor einen unverzichtbaren Teil der Mobilität für viele Menschen darstellt. Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse in einer lebenswerten Stadt zu berücksichtigen und zu erfüllen, so Frank Hansen, Strategiereferent für Nachhaltige Mobilität bei der BMW Group.
Die Erkenntnisse aus der Studie wurden in einem realen Test im Münchner Dreimühlenviertel während der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Zusammenarbeit mit dem Mobilitätsreferat der Stadt München und dem bayerischen Verkehrsministerium überprüft.

Mehr Platz für Fußwege und Radverkehr

Das „Bestandsquartier der Zukunft“ im Dreimühlenviertel wurde entwickelt, um zu zeigen, wie ein Münchner Viertel ohne übermäßigen Autoverkehr gestaltet werden könnte. Dabei wurden mehr Flächen für Fußgänger und Radfahrer geschaffen, Parkplätze wurden umgewandelt und als grüne Gärten oder Mobilitätspunkte genutzt. Darüber hinaus wurden elf fest vergebene Parkplätze auf einem Lidl-Parkplatz für Anwohner eingerichtet, um die Parkplatzsuche zu erleichtern.
Die Studie und der Test im Dreimühlenviertel verdeutlichen, dass weniger Autos und eine bessere Verteilung des verfügbaren Platzes dazu beitragen können, Münchner Viertel grüner, offener und für alle Bewohner zugänglicher zu gestalten.
Das Projekt wurde von der Vereinigung „Mobile Zukunft München“ (MZM) initiiert und beinhaltete die Beteiligung des Freistaats Bayern, der Landkreise, der Stadt München, sowie Unternehmen wie BMW, MAN, Siemens und der Industrie- und Handelskammer (IHK).


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