Studie in Deutschland, den USA und den Niederlanden 10.06.2021, 11:31 Uhr

Shared Mobility nimmt zu und bietet Chancen für den Handel

Das Institut für Handelsforschung Köln (IFH) untersuchte Mobilität und Sharing-Konzepte verschiedener Verkehrsmittel. Das Fazit: In Großstädten wird die sogenannte Shared Mobility immer wichtiger. Der Handel könne als alltägliche Anlaufstelle davon profitieren.
Die Ergebnisse der Studie des ECC Köln
(Quelle: ECC Köln)
Die Studie „Neue Mobilität auf der Überholspur“ des IFH-Ablegers E-Commerce-Center Köln (ECC) bietet genaue Daten zur alltäglichen Nutzung von neuen Mobilitätskonzepten. Informationen zu Shared Mobility in Deutschland, den USA und den Niederlanden wurden dafür erhoben.
Während das herkömmliche Carsharing schon länger bekannt ist, wird das Straßenbild in Großstädten in letzter Zeit verstärkt durch zahlreiche Anbieter von Bike-, Scooter-, und Roller-Sharing geprägt, welche um Markt- und Kundenanteile kämpfen. Dabei ist laut Untersuchung Carsharing mit 44 Prozent regelmäßigen Nutzern noch das beliebteste Mobilitätssystem bei den 18- bis 55-jährigen in deutschen Großstädten, gefolgt von Fahrrad-Sharing und Fahrgemeinschaften in Autos (jeweils 34 Prozent).
Marktpotenzial für den Handel
Nutzer von Mietangeboten seien im Vergleich zu Menschen, die Carsharing und Co. nicht nutzen, nicht nur besonders markenaffin (49 Prozent) und offen für neue Produkte (63 Prozent), sondern auch empfänglich für Werbung (50 Prozent) und ausgabefreudig (63 Prozent) – Konsumenteneigenschaften mit Relevanz für den Handel.
„Die Möglichkeiten der Verknüpfung von Handel und Sharing-Angeboten werden aktuell noch kaum genutzt. Hier lohnt es sich genauer hinzuschauen, denn die urbane Bewegung spielt sich mit am meisten rund um alltägliche Einkäufe und Besorgungen ab. Dieser Symbiose-Effekt der Zielgruppen bietet noch viel offenes Entwicklungspotenzial“, so Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH Köln, zu den Studienergebnissen.
Die Verknüpfung mit dem Handel als relevante Alltagsanlaufstelle zeige sich auch bei den Buchungsoptionen von Sharing-Anbietern. So sei es für mehr als 40 Prozent der Befragten interessant, ein Verkehrsmittel spontan über eine Supermarkt-App oder ein Terminal im Laden zu buchen. Und auch bei der gewünschten Abhol- und Abgabestation spielt laut Studie der stationäre Handel eine wichtige Rolle: Geschäfte in der Nachbarschaft (22 Prozent), Supermärkte (20 Prozent) oder Einkaufszentren (16 Prozent) sind für die Befragten relevante Nutzungsorte.
Bei Mobilitätskonzepten rund um autonomes Fahren zeigt die Erhebung, dass die Deutschen im Vergleich zu den Befragten in Amerika oder den Niederlanden noch etwas skeptischer sind. Hierzulande sind autonome Fahralternativen für etwa jeden Zweiten ein attraktives Transportmittel. Dabei schneiden selbstfahrende Shuttle-Busse (55 Prozent) am besten ab, gefolgt vom Carsharing (54 Prozent) und Flugtaxis (49 Prozent).
Über die Studie
Die Studie des ECC Köln, Tochtermarke des IFH Köln, wurden zwischen dem 16. März und dem 9. April 2021 in einer repräsentativen Online-Befragung in jeweils 15 ausgewählten Großstädten durchgeführt. Konsumenten zwischen 18 und 55 Jahren in Deutschland (944), den USA (828) und den Niederlanden (464) wurden befragt.



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