Handelsstreit hält an 18.06.2019, 09:38 Uhr

EU verlängert Strafzoll auf chinesische Fahrräder

Die Europäische Union bereitet eine Verlängerung der Strafzölle auf unmotorisierte Fahrräder aus China um weitere fünf Jahre vor. Grund sind anhaltende Dumping-Vorwürfe.
Überseecontainer im Hafen (Symbolbild)
(Quelle: Pixabay)
Dies meldet die European Bicycle Manufacturers’ Association (EBMA) und beruft sich dabei auf die Nachrichtenagentur Reuters. Die EU sei der Ansicht, dass China mit hoher Wahrscheinlichkeit die Preise künstlich senken würde, wenn die Anti-Dumping-Maßnahmen aufgehoben werden würden. Die chinesische Industrie bietet Produktionskapazität für 37 Millionen Fahrräder pro Jahr, EU-Endverbraucher kaufen etwa 18 Millionen Fahrräder pro Jahr.
Die EU habe außerdem festgestellt, dass der chinesische Fünfjahresplan die Fahrradbranche als Schlüsselindustrie aufführt. Diese würde daher staatlich gefördert. Moreno Fioravanti, Generalsekretär der EBMA, begrüßt die Entscheidung, auch weil die Überkapazität der Chinesen und damit der potenzielle Schaden für europäische Hersteller weiter wachse: Zum einen habe der Zusammenbruch diverser chinesischer Bikesharing-Anbieter viel Produktionskapazität freigesetzt, zum anderen beziehen die USA aufgrund des anhaltenden Handelsstreits mit China ihrer Fahrräder mittlerweile aus anderen Ländern. Auch dies habe weitere Überkapazität freigesetzt. 
Unmotorisierte Fahrräder aus China unterliegen laut EBMA diesen Anti-Dumping-Zöllen bereits seit 1993, aktuell betrage die Zollrate 48,5 Prozent, ihr Marktanteil in der EU betrage etwa 4 Prozent. Ähnliche Maßnahmen gelten mit wenigen Ausnahmen auch für Fahrräder aus Kambodscha, den Philippinen, Tunesien, Sri Lanka, Indonesien und Pakistan. Seit Jahresbeginn unterliegen auch Elektroräder aus China einem Strafzoll von 79,3 Prozent. Diverse weitere chinesische Produkte von Stahl bis Solarzellen unterliegen ebenfalls EU-Strafzöllen.



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