In der Wirtschaftswoche 20.09.2023, 12:29 Uhr

Deutscher Städtetag weist den Weg zum Klimaziel

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, wirbt in der Wirtschaftswoche für die Verkehrswende. Er zeigt, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.
Helmut Dedy
(Quelle: Frank Nürnberger)
Aktuell ist bekannt geworden, dass Deutschland wohl dieses Jahr die Klimaziele nicht erreicht. Umso relevanter sind die Aussagen von Helmut Dedy in der Wirtschaftswoche-Beilage „Stadt der Zukunft“. Dort erklärt Dedy, Mobilität müsse klimaschonend und attraktiv werden. Es gehe auch um Gesundheit und Sicherheit im Verkehr, und das alles bei einem begrenzten Straßenraum. „Verkehr bewegt die Menschen auch emotional, sie möchten frei wählen, wie sie ‚von A nach B kommen‘. Wir wollen für die Mobilität in den Städten saubere Luft, ruhigen Verkehrsfluss und mehr Lebensqualität. Zugleich wollen Menschen schnell ihre alltäglichen Wege bestreiten“, so Dedy.

Fahrrad und ÖPNV ausbauen

Das erfordere ein Mobilitätsangebot, das den Bedürfnissen aller gerecht wird, mit guten Verbindungen, leichten Umstiegen und sicheren Abstellmöglichkeiten, zum Beispiel für Fahrräder. Der Städtetag möchte mehr Menschen in Busse und Bahnen bringen und den Umweltverbund aus ÖPNV, Radfahren und Zufußgehen attraktiver machen. Zudem können Sharing-Angebote helfen, Emissionen zu vermeiden.
Auch der Umstieg auf Elektroantriebe spart CO2 ein. Die Kommunen stellen ihre Fuhrparks um. Dazu gehören vor allem Busse, aber auch die Fahrzeuge für Straßenreinigung und Müllabfuhr. Zudem unterstützen die Städte Privatinvestitionen und Angebote der Planung, des Baus und des Betriebs von E-Ladestationen.
Für die Mobilität der Zukunft sind Umdenken und ein gemeinsames Verständnis gefordert, um mit vereinten Kräften den Verkehr in den Städten klimaneutral, umweltfreundlich, orientiert an den heutigen Bedürfnissen der Menschen zu gestalten. 

Radwege mit Solardächern

„Wir wollen weg von der autogerechten Stadt, hin zu einem vielfältigen Verkehrsmix. Deswegen bauen wir zum Beispiel Radwege aus und probieren in Pilotprojekten dabei auch Neues: etwa mit überdachten Radwegen, auf deren Dächern Solarstrom gewonnen wird. Oder mit zeitlich begrenzten verkehrsberuhigten Sommerstraßen. Die Städte sind die Expertinnen vor Ort – und brauchen deshalb vom Bund mehr Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume in der Verkehrsplanung sowie die nötigen Mittel aus dem Klimaschutz- und Transformationsfonds für Investitionen in die Verkehrswende – damit Deutschland klimaneutral werden kann.“



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