EKMI-Abschlussbericht 21.07.2025, 10:55 Uhr

ADFC sieht Rückenwind für Radverkehr – jetzt zählt die Umsetzung

Der ADFC erkennt im EKMI-Abschlussbericht wichtige Fortschritte bei der Radverkehrsförderung. Doch zentrale Potenziale bleiben ungenutzt – und nun liegt der Ball bei der Bundesregierung.
„Die Empfehlungen des EKMI greifen zentrale Forderungen des ADFC auf“, erklärt politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC Dr. Caroline Lodemann. 
(Quelle: ADFC)
Das Bundesverkehrsministerium hat am Mittwochabend den Abschlussbericht des Expertenforums klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI) veröffentlicht. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt zentrale Inhalte des Berichts, sieht jedoch Nachbesserungsbedarf beim Stellenwert des Radverkehrs.
„Die Empfehlungen des EKMI greifen zentrale Forderungen des ADFC auf“, erklärt die politische Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann. Besonders positiv hebt sie die geplante langfristige und bedarfsorientierte Förderung sowie flexiblere Mittelverwendung hervor. Diese Punkte seien essenziell, um verlässliche Förderstrukturen aufzubauen und die Radverkehrsinfrastruktur in die Fläche zu bringen.
Allerdings kritisiert der Verband, dass das Potenzial des Radfahrens in dem Bericht noch nicht ausreichend betont werde. Aus Sicht des ADFC bedarf es eines konsequenteren politischen Signals für den Radverkehr.

ADFC-Forderung: Netz und Verknüpfung stärken

Im Zentrum der ADFC-Forderungen steht der weitere Ausbau des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP). Programme wie „Stadt + Land“ oder der Bau von Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen müssten langfristig gesichert und ausgebaut werden. Ein deutschlandweites, durchgängiges Radwegenetz mit enger Verknüpfung zum Bahnverkehr sei dafür unerlässlich.
„Die Bundesregierung muss jetzt die richtigen Weichen stellen – auch im Haushaltsentwurf“, fordert Lodemann. Die Richtung stimme, doch auf die konsequente Umsetzung komme es jetzt an.
Für den Fahrradfachhandel und die Industrie ist die Haltung des ADFC ein wichtiges Signal. Wird das Potenzial des Radverkehrs politisch gestärkt, ergeben sich langfristige Chancen für Infrastruktur-, Produkt- und Serviceangebote. Gerade mit Blick auf die angespannte Haushaltslage und drohende Kürzungen im Verkehrsbereich gewinnt die Diskussion zusätzliche Brisanz.



Das könnte Sie auch interessieren