Leasing-Kritik verschärft
21.07.2025, 14:38 Uhr
VSF ruft Fachhandel zum Ausstieg aus Businessbike-Kooperation auf
Der VSF verschärft seinen Kurs gegen Businessbike: Trotz Gesprächen halte der Anbieter an kritisierten Vertragsmodellen fest. Die Reaktion des Verbandes ist deutlich – er empfiehlt seinen Mitgliedern, die Kooperation zu beenden.
Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) empfiehlt seinen Mitgliedern im stationären Fahrradfachhandel den Rückzug aus der Zusammenarbeit mit dem Leasinganbieter Businessbike. Vorausgegangen waren intensive Gespräche in den vergangenen Monaten, die laut Verband jedoch keine einvernehmliche Lösung brachten.
Im Zentrum der Kritik steht das seit März 2025 geltende neue Leasingmodell von Businessbike. Bereits zu Jahresbeginn hatte der VSF öffentlich davor gewarnt, dass die neuen Vertragskonditionen zu erheblichen Einbußen für den Handel führen. Je nach Produkt und Lieferant beansprucht der Anbieter laut VSF zwischen 15 und 25 Prozent der Handelsmarge. Die pauschale Rabattforderung von sechs Prozent ist dabei nur teilweise kompensierbar – und belastet gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten die Fachhandelsbetriebe zusätzlich.
„Wir glauben grundsätzlich an die Kraft einer guten Zusammenarbeit“, betont Sandra Appel, Vorstandsmitglied im VSF. Dennoch müsse man nun feststellen: „Eine solche Lösung ist offenbar nicht gewünscht.“ Daher ziehe der Verband Konsequenzen und rate zum Ausstieg.
Auch Stephan Fuchs, Mitglied der VSF-Geschäftsleitung, äußert deutliche Kritik: „Wir haben immer wieder, zuletzt während der Eurobike, klar gemacht, dass Beratung, Service und Kapitaleinsatz des Fachhandels in Leasingmodellen berücksichtigt werden müssen.“ Während andere Leasinganbieter darauf reagierten, fehle Businessbike aktuell jede Bereitschaft zur Anpassung.
Der VSF sieht im Verhalten des Anbieters eine klare Abkehr vom partnerschaftlichen Miteinander. Die aktuelle Strategie, so der Verband, führe zu einer einseitigen Belastung des Handels und schade letztlich dem gesamten Markt. Bereits im Januar hatte VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll auf die drohenden Folgen hingewiesen: „In dem neuen Modell ist jegliche Balance verloren gegangen.“
Trotz der Eskalation bleibt der Verband offen für Gespräche: „Wer sich bewegt und unsere Verantwortung gegenüber dem Fachhandel respektiert, findet bei uns jederzeit ein offenes Ohr“, so Appel.