Start-up für E-Bike-Verleih 13.07.2023, 13:29 Uhr

Greenstorm Mobility stellt Konkursantrag

Das österreichische Unternehmen Greenstorm Mobility (Kufstein) hat nach Angaben des Kreditschutzverbands KSV1870 vor dem Landesgericht Innsbruck ein Konkursverfahren eröffnet. Das Start-up habe neun Millionen Euro Schulden angehäuft.
Greenstorm Mobility wurde 2016 gegründet.
(Quelle: Shutterstock / Casimiro PT)
Greenstorm Mobility erlangte durch ein besonderes Geschäftsmodell Bekanntheit und Investitionen im achtstelligen Bereich: Das Unternehmen setzte auf E-Bike- und E-Auto-Verleihlösungen für Hotels. Im Gegenzug erhielt Greenstorm Gutscheine für Übernachtungen, die weiterverkauft wurden. Weitere Geschäftsmodelle wie eine E-Bike-Verleihplattform für Privatnutzer und Gebrauchtrad-Marktplatz folgten. Zum Zeitpunkt einer Finanzierungsrunde im Jahr 2018 gab das Unternehmen rund 1.000 Hotels in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Kroatien und Slowenien als Kunden an. Um die Jahreswende 2020/21 wurde Greenstorm von einem Beteiligungsunternehmen übernommen.

Geschäftsmodell fragwürdig

Wolfgang Spiss, Insolvenzreferent des Kreditschutzverbands KSV1870 in Innsbruck, erklärt: „Eine Schließung des Unternehmens wird alsbald nach Insolvenzeröffnung erfolgen. Die Schuldnerin strebt keine Sanierung des Unternehmens an und ist es offensichtlich, dass ein Insolvenzverwalter unter diesen Bedingungen einen langfristigen Fortbetrieb des Betriebes nicht aufrechterhalten kann. Dass keine Sanierung von der Geschäftsleitung angestrebt wird, ist bei einem nicht funktionierenden Geschäftsmodell nur logisch und konsequent. Ich erwarte, dass die 32 von diesem Konkursverfahren betroffenen Dienstnehmer aus dem Tiroler Unterland relativ zeitnah ihre Arbeitsstelle verlieren werden.“
Man habe versucht das gesamte Geschäftsmodell auf neue Beine zu stellen. In den letzten fünf Monaten sei aber klar geworden, dass die neu aufgesetzten Prognoserechnungen zu optimistisch waren. Auch ein Gespräch mit möglichen Investoren sei letztlich gescheitert. Aufgrund der hohen Schulden und den ausbleibenden Sanierungsbemühungen werden Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells laut. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Mag. Philip Paumgarten aus Kufstein bestellt.



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