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Rad zum Roller
10.10.2025, 10:23 Uhr

3D-Druck-Gadget macht aus jedem Rad ein Klapprad für die Bahn

Eichkatz Bike zeigte auf der Bespoked in Dresden ein leichtes Nachrüst-Kit: Der Rinko Roller zerlegt das Rad in wenigen Minuten und lässt es anschließend auf den eigenen Laufrädern rollen – ohne Faltradkauf. Preise starten bei 150 Euro. 
Rinko Roller von Eichkatz Bike: Das Nachrüst-Kit macht das Rad bahntauglich – kompakt und rollfähig.
(Quelle: Eichkatz Bike)
Das deutsche Start-up Eichkatz Bike entwickelt Zubehör für Bikepacking und Bahnreisen. Kernprodukt ist ein Nachrüst-Kit, das aus einem vorhandenen Fahrrad ein transportfreundliches Paket macht: kompakt, standfest, seitlich ablegbar und weiterhin rollfähig auf den eigenen Rädern. Das Ziel: Spontaner reisen, oft ohne reservierungspflichtige Fahrradplätze. Laut Hersteller dauert das Falten nach der Erstmontage rund zehn Minuten.

So funktioniert der Rinko Roller

Das Kit besteht aus wenigen leichten Teilen. Nach der Erstinstallation werden Laufräder und Anbauteile so positioniert, dass Kette, Bremsscheiben und andere sensible Bereiche innen liegen. Voraussetzung: gleiche Laufradgrößen, Steckachsen vorne und hinten sowie keine Leitungsführung durch Lenker oder Steuersatz. Preisangabe: 150 Euro zuzüglich Versand. 
„Mein Traum wäre ein offizielles Endorsement der Deutschen Bahn", sag Karsten Will, der Tüftler hinter Eichkatz Bike. „Ich habe vorab geprüft, ob der Rinko Roller bei der Bahn überhaupt zulässig ist: So gefaltete Räder gelten als Gepäckstück. In der Praxis sind die Erfahrungen im Zug sehr gut – das Zugpersonal versteht, dass es erlaubt ist und als Gepäck zählt. Voraussetzung ist natürlich immer Höflichkeit und Rücksicht, also etwa nicht mit komplett verdrecktem Rad reisen und niemals Wege blockieren.“
Eichkatz Bikes baut innovative Lösungen für multimodales Reisen.
Quelle: Eichkatz Bikes

Premiere auf der Bespoked Dresden

Der Hersteller zeigte das System auf der Bespoked, Europas großer Handmade-Show am Flughafen Dresden. Die Messe lief vom 10. bis 12. Oktober 2025. Für das Fachpublikum interessant: viele kleine Hersteller, Komponenten und individuelle Lösungen – ein passendes Umfeld für ein Nischen-Gadget wie den Rinko Roller. 
Neben dem Roller führt Eichkatz Bike den „Bumper“, eine ultraleichte Lenker-Wiege und Rahmenschutz-Lösung. Die Konstruktion aus Kunststoffteil und Dyneema-Verspannung stützt Lenkertaschen und schützt Steuerrohr und Züge. Preis: 50 Euro. Das „Barpack“ – ein ultraleichter Rucksack, der auch als Lenkertasche dient – ist angekündigt. Geplant ist auch ein flugzeugtaugliches Gepräck-System für Räder, erzählt Will. 
Für Händlerinnen und Händler adressiert das Kit einen realen Engpass: Fahrradmitnahme im Fernverkehr ist oft limitiert. Zerlegte Räder zählen allerdings vielerorts als Gepäck. Der Ansatz zielt damit auf Reisende, die Bahn, Bus und Rad flexibel kombinieren wollen, ohne auf Faltrad-Fahreigenschaften zu wechseln. Das Label ist sehr jung. Belastbare Stückzahlen, Handelsspannen und Lieferzeiten liegen noch nicht vor.

Wichtig für Beratung und Werkstatt:

  • Kompatibilität prüfen: Steckachsen (Boost/Nicht-Boost) und Leitungsführung am Cockpit beachten. Interne Kabelführungen durch Steuersatz schließen die Nutzung aus. 
  • Kundenerwartung steuern: Zerlegen erfordert Routine; die versprochene Zehn-Minuten-Zeit gilt nach Einbau und Übung, zusätzliche Anbauteile wie Beleuchtung, Schutzbleche, Gepäckträger verlängern den Ablauf. 
  • „Nah-/Fernverkehr“: Für Märkte mit strengen Gepäckmaßen wie zum Beispiel Schnellzüge in Italien kann ein rollfähiges Paket Vorteile bringen. Händler können so Argumente für bahnorientiertes Bikepacking liefern. 



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