Im Vergleich zum Vorjahr 07.07.2021, 10:56 Uhr

Weniger Verkehrsunfälle und -tote in 2020 – geringster Rückgang bei Radfahrern

Das Corona-bedingt geringere Verkehrsaufkommen in 2020 hat sich deutlich auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr ausgewirkt: Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm die Polizei 2020 bundesweit 16,4 Prozent weniger Verkehrsunfälle als 2019 auf.
Fahrradunfälle mit Personenschaden über die letzten Jahre
(Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis))
Insgesamt gut 2,2 Millionen Unfälle wurden 2020 aufgenommen. Bei knapp zwei Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden, bei rund 264.000 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahl der Unfälle mit Sachschaden sank gegenüber 2019 um 17 Prozent, bei Unfällen mit Personenschaden waren es 11,9 Prozent weniger.
2.719 Menschen sind im Jahr 2020 bei Verkehrsunfällen gestorben. Das waren 327 Verkehrstote oder 10,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent auf 327.550 zurück. Damit sank die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Dennoch sind dies durchschnittlich etwa 6.135 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle, knapp 900 Verletzte und sieben Todesopfer pro Tag im Straßenverkehr.
Dabei kamen 1.170 Personen im Jahr 2020 in einem Pkw ums Leben, das waren 43 Prozent aller Verkehrstoten. 499 Menschen verunglückten auf einem Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen wie Motorrädern und -rollern tödlich (18,4 Prozent aller Verkehrstoten), 426 mit dem Fahrrad und 376 zu Fuß (15,7 Prozent beziehungsweise 13,8 Prozent). 
Gegenüber 2019 ist die Zahl der Verkehrstoten insbesondere bei Pkw-Insassen mit minus 14,2 Prozent überdurchschnittlich zurückgegangen. Bei Menschen, die zu Fuß oder auf einem Kraftrad mit amtlichen Kennzeichen ums Leben kamen, fielen die Rückgänge mit 9,8 Prozent beziehungsweise 7,9 Prozent deutlich geringer aus. Den geringsten Rückgang verzeichnete die Zahl der getöteten Fahrradfahrer mit 4,3 Prozent.
Innerorts mehr getötete Radfahrer und Fußgänger als Pkw-Insassen
Innerhalb von Ortschaften findet der größte Teil des Fußgänger- und Radverkehrs statt und das wirkt sich auch auf die Unfallzahlen aus: Im Jahr 2020 starben innerhalb von Ortschaften 810 Menschen. Die meisten waren zu Fuß (275) oder mit dem Fahrrad (254) unterwegs, gefolgt vom Pkw (130). Innerhalb von Ortschaften starben somit mehr Radfahrer und Fußgänger als Pkw-Insassen.
Die meisten Fahrradunfälle ereignen sich im Sommerhalbjahr. Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad für den Weg zur Ausbildung beziehungsweise zur Arbeit, daher gibt es an Wochentagen mehr Fahrradunfälle als am Wochenende.
Die meisten Verkehrstoten bei Unfällen auf Landstraßen
Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2020 mit 69,3 Prozent innerhalb von Ortschaften, daneben 24,9 Prozent auf Landstraßen und 5,8 Prozent auf Autobahnen. Allerdings haben Unfälle auf den Straßen außerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf Straßen innerorts. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu. Insgesamt kamen 29,8 Prozent der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten innerorts ums Leben, 58,6 Prozent auf Landstraßen und 11,7 Prozent auf Autobahnen.



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