In Österreich 28.05.2025, 14:50 Uhr

Werkstätten und Händler zeigen sich enttäuscht nach Stopp von Reparaturbonus

Die plötzliche Aussetzung des Reparaturbonus trifft Werkstätten und Fachhändler in ganz Österreich. Der VSSÖ fordert eine schnelle Wiederaufnahme des Programms – für mehr Verkehrssicherheit, nachhaltige Mobilität und wirtschaftliche Planungssicherheit.
Fahrradreparatur im Fachhandel – oft sicherheitsrelevant und systemerhaltend.
(Quelle: VSSÖ)
Die kurzfristige Aussetzung des österreichischen Reparaturbonus-Programms sorgt im Sport- und Fahrradfachhandel für scharfe Kritik. Das Förderinstrument, das ursprünglich Anreize für Wartung und Reparatur von Fahrrädern und E-Bikes schaffen sollte, wurde mit sofortiger Wirkung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gestoppt. 
Der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) bezeichnete den Schritt als „fatales Signal“ – nicht nur gegen die Verkehrssicherheit, sondern auch gegen die Mobilitätswende und den stationären Fachhandel. Dr. Michael Schineis, Präsidiumssprecher des VSSÖ, betont: „Der Reparaturbonus ermöglicht auch einkommensschwächeren Haushalten den Zugang zu sicherer Mobilität.“

Bonus hat hohe Relevanz im Alltag

Die unmittelbaren Auswirkungen waren in vielen Werkstätten bereits am Morgen nach der Ankündigung spürbar: Kunden erschienen zahlreich, um noch kurzfristig von der Förderung zu profitieren – vergeblich. Laut VSSÖ zeigt dies die hohe Relevanz der Maßnahme im Alltag vieler Fahrradnutzer. 
Neben dem sozialen und ökologischen Nutzen – durch verlängerte Produktlebenszyklen und Ressourcenschonung – weist der Verband auch auf die wirtschaftliche Bedeutung hin: Über 50 Prozent der E-Bikes in Österreich werden über den Sportfachhandel verkauft, Werkstätten bilden das Rückgrat des Servicegeschäfts. In 95 Prozent der Reparaturfälle seien sicherheitsrelevante Maßnahmen wie Bremsen- oder Schaltungsservice erforderlich. 
Der VSSÖ fordert deshalb eine rasche Wiederaufnahme der Förderung. Ziel müsse sein, die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu stärken, nachhaltige Mobilität zu fördern und die wirtschaftliche Basis qualifizierter Fachbetriebe langfristig zu sichern.


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