Hackathon im Velolab 03.03.2023, 13:17 Uhr

Wie machen wir Fahrradfahren cool?

Im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung zum Thema „365 Tage Radfahren“ wurden die besten Ideen gesucht. Vier Gruppen überzeugten am Ende die Experten und Expertinnen.
Neue Ideen wurden beim Hackathon entwickelt.
(Quelle: Velolab / Jakob Fidler)
Am 28.Februar und 1.März wurde im Rahmen des Förderprojektes des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) Velolab in der DB Mindbox ein zweitätiger Hackathon zum Thema „365 Tage Radfahren“ veranstaltet. Ziel war, mit der „Design Sprint“-Methode zu verstehen, wie die Noch-Nicht-Radfahrer und -Radfahrerinnen zum Radfahren bewegt werden können und dafür Kommunikationsmittel und Prototypen zu entwickeln.
„Es war ein absolutes Experiment, eine interdisziplinäre Gruppe von circa 70 Teilnehmenden für zwei Tage an einem Ort zusammenzubringen mit dem Ziel, wirklich konkrete Lösungen zu erarbeiten. Es war eine kreative Stimmung und viele Gruppen wollen weiterarbeiten. Wir werden sie dabei unterstützen und sind sehr zufrieden mit dem Auftakt“, so Isabell Eberlein, Projektleiterin des Velolab.
Um der Problemstellung einen praktischen sowie theoretischen Rahmen zu vermitteln, gab es zum Auftakt der Veranstaltung verschiedene Impulsvorträge von Franziska Jurczok (Sinus Institut), Alexander Rosenthal (Zukunft Fahrrad) und Cornelia Tocha (Zero360). Danach formierten sich die Gruppen und starteten mit der Entwicklung von Personas und möglichen Zielgruppen. Insgesamt haben sich acht Arbeitsgruppen mit sehr diversen Zielgruppen und Ideen für Kommunikationskampagnen gebildet: von „Teenie und Tiktok“, „Erlebnisstadt Fahrrad“ über „Liebe statt Hass – Verkehrspoller“, „Stadt und Land“ bis hin zu „Radfahren in kleinen und mittelgroßen Kommunen“. Deren Personas waren unter anderem Jens (62, aus dem Berliner Speckgürtel), Familie Hoffmann aus dem Spreewald oder die Jugendlichen Luca und Mia (17 und 14 Jahre alt).

Kommunikation, Infrastruktur und „Nudging“

Über die Frage „Wie wird Fahrradfahren cool?“ diskutierten am Abschlusspanel vom ersten Tag Karola Lambeck (Radverkehrsbeauftragte beim BMDV), Christian Wiesenhütter (IHK a.D.), Katia Berg (Flux FM), Ragnhild Sörensen (Changing Cities) und Michael Sodar (Type.Bike) miteinander. Als Treiber der Mobilitätswende wurden dabei Kommunikation, eine geeignete, sichere Infrastruktur und ein konsequentes „Nudging“ zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten identifiziert.
Der zweite Tag des Hackathons stand ganz im Rahmen vom Entwickeln und Testen der Prototypen aus den Arbeitsgruppen und wurde eröffnet mit einem Vortrag von Alan Atzberger (TLGG), der Beispiele zu erfolgreicher Mobilitätskommunikation präsentierte und Prof. Dr. Julia Bee (Universität Siegen), welche zu einer neuen audiovisuellen Kommunikation für die Fahrradnutzung aufrief und noch mal stärker Frauen, Flinta und die Frage der Pflegearbeit in den Mittelpunkt rückte.
Am Ende wurden alle Prototypen in einem kurzen Pitch der Jury, bestehend aus Lieke Ypma (Telling Studio GmbH), Stefan Carsten (Mobilitätsexperte), Henrike Jenß (DB Station & Service), Birgitte Tovborg Jensen (Dänische Botschaft), Torsten Müller (Urban Sports Club), Catarina Kiehntopf (Dance) und Inga Töller (Onomotion GmbH) präsentiert. Als Gewinner wurde Gruppe „Radfahren in kleinen und mittelgroßen Städten“ ausgezeichnet, die sich nun über ein dreimonatiges Abo von Dance und ein Radiointerview mit Flux FM freuen dürfen. Platz 2 belegte die Gruppe „Kommunizierendes Pollerdesign“, Platz 3 ging an „Teenie und Tiktok“. Als Sonderpreis darf die Gruppe „Karlas Fahrraderlebnisstadt – Das Veloversum“ die Idee zusammen mit der Jury weiterentwickeln. Alle Teilnehmenden werden auf die Velo Berlin eingeladen und die Bestplatzierten dürfen auch hier nochmals ihre Ideen auf der Bühne vortragen.



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