Abstimmung am 1. Juni 26.05.2023, 10:20 Uhr

Vaude fordert strenges EU-Lieferkettengesetz

Die entscheidende Abstimmung im EU-Parlament zum Lieferkettengesetz steht an. Vaude appelliert an die EU, keine Verwässerung zuzulassen.
Antje von Dewitz
(Quelle: Vaude / Attenberger)
Vaude begrüßt die geplante verpflichtende Sorgfaltspflicht für Unternehmen in der Europäischen Union. „Wir setzen uns für ambitionierte, schnell wirksame und verbindliche Standards für mehr Nachhaltigkeit auf EU-Ebene für möglichst viele Unternehmen ein“, so die Vaude-Geschäftsführerin Antje von Dewitz. Am 1. Juni 2023 soll das EU-Lieferkettengesetz Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) vom EU-Parlament verabschiedet werden. „Das EU-Lieferkettengesetz kann ein echter Game-Changer werden, weil nun auch ökologische Faktoren berücksichtigt sind und auch mehr Unternehmen als im deutschen Gesetz in die Pflicht genommen werden sollen. Ich sehe vor allem die große Chance, dass nun mehr Akteure gemeinsam aktiv werden und echte Verbesserungen in den Lieferketten voranbringen“, so Antje von Dewitz. Deshalb appelliert Vaude an die EU-Abgeordneten, für den Gesetzesentwurf abzustimmen und keine Verwässerung zuzulassen. 
Vaude positioniert sich seit Jahren öffentlich für Lieferkettengesetze und damit für die Übernahme von Verantwortung in globalen Lieferketten. Denn eine fehlende gesetzliche Verankerung von sozialen und ökologischen Mindeststandards unterstützt nicht nur die Ausbeutung von Mensch und Natur; sie schafft auch Wettbewerbsnachteile für Unternehmen wie Vaude, die sich bereits seit Jahren freiwillig für faire und umweltfreundliche Produktionsbedingungen weltweit einsetzen.
„Für uns ist es selbstverständlich, dass Unternehmen ganzheitlich verantwortlich sind für die Auswirkung ihres wirtschaftlichen Handelns“, erklärt Antje von Dewitz. Vaude investiert daher in die Entwicklung und Herstellung von umweltfreundlichen Produkten, etwa durch den Einsatz ressourcenschonender Materialien, durch Umweltmanagement-Trainings in der Lieferkette, durch Klimabilanzierung oder umweltfreundliche Energien. Dabei geht die Outdoor-Marke freiwillig weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Trotz der höheren Kosten engagiert sich Vaude für höhere soziale und ökologische Standards in der Lieferkette. „Wir zeigen, dass es machbar ist Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, so Antje von Dewitz.

Zivilrechtliche Haftung stärkt Umsetzung

Das EU-Lieferkettengesetz sieht eine behördliche Kontrolle einschließlich Bußgeldern und zivilrechtlicher Haftung vor. Unternehmen müssten also haften, wenn sie ihren Sorgfaltspflichten nicht nachkommen und deshalb Menschenrechte verletzt werden oder die Umwelt geschädigt wird. Vaude spricht sich für die zivilrechtliche Haftung aus, nicht um Unternehmen abzustrafen, sondern um unternehmerische Verantwortung strategisch auf höchster Ebene anzusiedeln. Vaude unterstützt den im Entwurf der EU-Kommission vorgesehenen Geltungsbereich, nach dem ab 2026 Großunternehmen (mindestens 500 Beschäftigte und 150 Millionen Euro Mindestumsatz) und ab 2028 Unternehmen aus den sogenannten Risikobranchen mit mindestens 250 Beschäftigten und Mindestumsatz von 40 Millionen Euro verpflichtet werden.



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