Vorbild im Reporting 25.08.2025, 08:30 Uhr

Vaude mit Nachhaltigkeit und Transparenz: Neuer Bericht nach EU-Standard ESRS

Während in Brüssel über weniger Regulierung diskutiert wird, geht Vaude in die Gegenrichtung: Der Nachhaltigkeitsbericht folgt freiwillig dem ESRS-Standard für Nachhaltigkeitsberichte.
Vaude-Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz: „Der angestrebte Bürokratieabbau ist sinnvoll, darf aber nicht dazu führen, dass Sorgfaltspflichten oder Transparenz aufgeweicht werden.“
(Quelle: Vaude)
Das deutsche Outdoor-Unternehmen Vaude hat seinen Nachhaltigkeitsbericht 2025 veröffentlicht – und orientiert sich freiwillig an den European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Damit erfüllt das Unternehmen bereits heute Vorgaben, die erst in den kommenden Jahren verpflichtend werden sollen.
Die Klimabilanz zeigt deutliche Fortschritte: Seit 2019 konnte Vaude die eigenen CO2-Emissionen um 40 Prozent senken – trotz eines Umsatzwachstums von 27 Prozent im gleichen Zeitraum. In der Lieferkette gingen die Emissionen um 48 Prozent zurück.

Kreislaufwirtschaft und PFAS-Verzicht

Die Kreislaufwirtschaft wurde ausgebaut: 2024 verkaufte Vaude rund 2.000 Second-Hand-Produkte über eine neue Plattform, bot 4.500 Upcycling-Artikel an und reparierte 16.500 Produkte. Gleichzeitig ist der vollständige Ausstieg aus PFAS gelungen. Mit der Kollektion 2025 sind nun auch Zelte und wasserdichte Reißverschlüsse PFAS-frei.
Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz betonte, dass Vaude mit der freiwilligen Orientierung an ESRS ein Gegengewicht zur aktuellen EU-Debatte setze: „Der angestrebte Bürokratieabbau ist sinnvoll, darf aber nicht dazu führen, dass Sorgfaltspflichten oder Transparenz aufgeweicht werden.“

Doppelte Wesentlichkeit als Steuerungsinstrument

Ein Kernelement des Berichts ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Sie bewertet sowohl die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft als auch die Rückwirkungen auf Vaude. Diese Methode werde künftig in die Unternehmenssteuerung integriert, so Nachhaltigkeitsleiterin Hilke Patzwall.
Der Bericht erscheint erstmals auf einer neuen Webplattform mit klarer Navigation, Infografiken und dreisprachiger Version. Unterstützt wurde die Überführung von GRI- zu ESRS-Standards von einem KI-Tool.



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