Sharing von E-Bikes und E-Scootern schadet dem Klima

Das Prinzip der „Shared Micromobility“ (geteilten Mikromobilität) soll im ursprünglichen Sinne dazu führen, dass Eigentum geteilt, Ressourcen gespart und die Umwelt so geschont wird. In den meisten Städten gibt es daher inzwischen schon mindestens einen Anbieter von E-Bikes und E-Scootern. 

Das Forschungsteam der ETH-Zürich hat nun versucht den CO2-Ausstoß der gemeinsam genutzten Räder und Roller zu berechnen. Dafür wurden 65.000 Fahrten von 540 Nutzern und Nutzerinnen ausgewertet. Das ernüchternde Fazit: „Unter den aktuellen Nutzungsbedingungen schaden geteilte E-Scooter und E-Bikes dem Klima mehr, als sie nützen.“ Das liege vor allem daran, dass sie hauptsächlich Verkehrsmittel ersetzen, die ohnehin schon nachhaltig sind. Sprich: Sie ersetzen eine Tram- oder Velofahrt, allenfalls einen Spaziergang, aber nur sehr selten eine Autofahrt.

Die Umweltbilanz der E-Bikes und E-Scooters ist vielmehr dann positiv, wenn sie für den Eigenbedarf gekauft werden. Dann ersetzen diese deutlich häufiger die Nutzung eines Autos, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Lebensdauer, die bei Gefährten im Eigentum deutlich grösser ist, als bei gemieteten. Bikes und E-Bikes halten gemäß Studienautoren 5,6 (Eigentum) beziehungsweise 1,9 Jahre (Miete), E-Scootern drei beziehungsweise 1,9 Jahre.

Marc Bühler, CEO und Co-Gründer von Eflizzer.ch, sieht den Sachverhalt noch kritischer: „Unserem Eindruck nach müssen Miet-E-Scooter bereits nach wenigen Monaten ersetzt werden, laut einer Studie aus den USA sogar nach einem einzigen Monat. Ersatzteile gibt es praktisch keine, bei einem Billig-Scooter kann nicht einmal der Reifen gewechselt werden. Bei einem Platten landen sie im Müll.“ Eflizzer.ch ist ein Anbieter von E-Bikes und E-Scootern.