Konsumbarometer 2025
01.08.2025, 09:35 Uhr
Nachhaltig? Ja! Aber nur, wenn es bequem ist
Nachhaltig? Ja! Aber nur, wenn es bequem ist
Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen sich als nachhaltig wahr – doch ihr Handeln steht oft im Widerspruch dazu. Das zeigt das Konsumbarometer 2025 von Consors Finanz.
Consors-Finanzexperte Oliver Schurak: „In der alltäglichen Kaufentscheidung ist es aber offenbar immer noch wichtiger, dass man gut, schnell und günstig Dinge anschaffen kann.“
(Quelle: Corsors Finanz)
Laut der aktuellen Studie „Konsumbarometer 2025“ von Consors Finanz sehen sich 77 Prozent der Deutschen als verantwortungsvolle Konsumierende. Gleichzeitig gibt fast jede zweite Person zu, dass sie ihren Konsum deutlich einschränken könnte, ohne an Lebensqualität zu verlieren.
Während 53 Prozent der Deutschen glauben, dass heutiger Konsum nachhaltiger sei als noch vor zehn Jahren, kaufen zwei Drittel bewusst keine regionalen Produkte. Auch Reparaturen werden häufig vermieden: Zwei von drei Befragten ersetzen defekte Gegenstände lieber sofort – 40 Prozent empfinden das als unproblematisch. 25 Prozent geben sogar offen zu, regelmäßig umweltschädigende Produkte zu kaufen.
Veränderungspotenzial – aber kaum Konsequenz
Zwar ist das Bewusstsein für ökologische und soziale Folgen des Konsums gewachsen. Doch die Ergebnisse zeigen: Bewusst konsumieren und entsprechend handeln sind zwei Paar Schuhe. Immerhin sehen 38 Prozent der Deutschen Potenzial, ihren Konsum durch Leihen, Mieten oder Secondhand-Angebote zu verändern – ein Ansatz, der auch für Fahrradhandel und -verleih relevant sein kann.
Impulse für Handel und Hersteller
Für den Fahrradhandel und die Industrie ergibt sich daraus ein ambivalentes Bild: Einerseits steigt das Interesse an nachhaltigem Konsum, andererseits sind konkrete Kaufentscheidungen oft noch wenig davon geprägt. Wer hier Angebote schafft, die Nachhaltigkeit mit Komfort, Erschwinglichkeit und Qualität verbinden, kann sich gut positionieren – sei es durch Reparaturservices, Leasing-Modelle oder den Verkauf regional produzierter Produkte.
Finanzierung als Türöffner
Laut Oliver Schurack von Consors Finanz bleibt der Preis oft ein Hinderungsgrund: „In der alltäglichen Kaufentscheidung ist es offenbar immer noch wichtiger, dass man gut, schnell und günstig Dinge anschaffen kann.“ Finanzdienstleister wie Consors Finanz wollen hier ansetzen, um nachhaltige Produkte breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.
Nachhaltigkeit ist vielen wichtig – aber sie endet oft an der Kasse. Das Konsumbarometer zeigt: Es gibt ein wachsendes Bewusstsein, doch zwischen Wissen und Handeln liegt eine Lücke. Für Händlerinnen und Händler in der Fahrradbranche ist das Chance und Herausforderung zugleich.