Unfallstatistik 2022 24.02.2023, 11:57 Uhr

Deutlich mehr Tote im Radverkehr

Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.782 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders im Radverkehr stieg die Zahl der Todesopfer deutlich.
Monatliche Verteilung der Verkehrstoten
(Quelle: Destatis)
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, gab es 2022 neun Prozent oder 220 Todesopfer mehr als im Vorjahr (2.562 Todesopfer) und neun Prozent weniger als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie (3.046 Todesopfer). Die Zahl der Verletzten stieg 2022 gegenüber 2021 um elf Prozent auf rund 358.000 Personen. Das waren sieben Prozent weniger als 2019 (384.230).
Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2022 rund 2,4 Millionen Unfälle – vier Prozent mehr als 2021. Im Gegensatz zu den Jahren 2020 und 2021 war 2022 nur noch wenig von der Corona-Pandemie beeinflusst. Die Jahresfahrleistung ist 2022 gegenüber dem Vorjahr nach ersten Schätzungen um 4,5 Prozent auf voraussichtlich 721 Milliarden Kilometer gestiegen. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es noch rund 755 Milliarden Kilometer und damit 4,7 Prozent mehr als 2022.

Mehr Todesopfer vor allem im Radverkehr

Detaillierte Ergebnisse liegen für den Zeitraum Januar bis November 2022 vor. Bei fast allen Verkehrsbeteiligungsarten starben in diesem Zeitraum mehr Menschen als in den ersten elf Monaten des Jahres 2021. Die Zahl der mit dem Pedelec tödlich Verunglückten stieg mit +60 Prozent (+75 Getötete) besonders stark an, bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor waren es +14 Prozent (+31 Getötete). Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger erhöhte sich um 11 Prozent (+32 Getötete). Bei Pkw-Insassen waren es +7 Prozent (+73 Getötete). Unterdurchschnittlich stieg die Zahl der Getöteten auf Krafträdern (+2 Prozent oder +13 Getötete). Die Zahl der getöteten Güterkraftfahrzeuginsassen sank um 10 Prozent (-14 Getötete).
Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) hatte schon bei der Auswertung der Jahre 2020 und 2021 darauf hingewiesen, dass die „Rekordzahlen“ nur eine Momentaufnahme sind und keinen Trend darstellen. „Wir wussten, dass die Unfallzahlen nach Corona ansteigen werden. Den Tod so vieler Menschen, die vor allem auf dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs waren, können wir aber auf keinen Fall akzeptieren. Es bleibt weiterhin viel zu tun und die Verkehrssicherheitsarbeit muss insgesamt wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen“, sagt DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig.


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