Unfallbilanz 2024
09.07.2025, 15:15 Uhr
Wegen E-Bikes: Mehr Senioren sterben im Straßenverkehr
Alle drei Stunden stirbt ein Mensch im Straßenverkehr. Die Deutsche Verkehrswacht fordert mehr Prävention – insbesondere für ältere Radfahrer. TÜV-Trainings zeigen erste Erfolge, doch es braucht flächendeckende Angebote.
Viele ältere Menschen unterschätzen die Geschwindigkeit und das Gewicht der E-Bikes.
(Quelle: Linexo | Filipp Romanovski | pd-f)
Im Jahr 2024 starben laut dem Statistischen Bundesamt 2.730 Menschen im Straßenverkehr – das sind 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch bleibt das Sicherheitsniveau auf einem inakzeptablen Stand. Besonders betroffen sind ältere Menschen.
Zwar sinkt die Zahl der Verkehrstoten leicht, doch das Risiko bleibt hoch – insbesondere für ältere Verkehrsteilnehmer. E-Bikes gewinnen weiter an Bedeutung, auch im Alltag von Seniorinnen und Senioren. Gleichzeitig steigt die Zahl der tödlichen Unfälle in dieser Altersgruppe. Fachleute sehen in gezielten Trainings und einer besseren Infrastruktur zentrale Hebel für mehr Sicherheit.
"Wir brauchen ein Umdenken! Tempo runter und Fahrfähigkeit erhalten!“
„Alle drei Stunden stirbt ein Mensch im Straßenverkehr. Jeden Tag werden 1.000 verletzt. Auch wenn sich die Bilanz leicht verbessert hat, bleiben wir auf einem inakzeptablen Niveau", warnt die Präsidentin der Deutschen Verkehrswacht (DVW) , Kirsten Lühmann. "Wir brauchen ein Umdenken! Tempo runter und Fahrfähigkeit erhalten!“
Die Zahl der im Verkehr getöteten Seniorinnen und Senioren ist laut Verkehrswacht gestiegen. Viele von ihnen nutzen Pedelecs – oft ohne ausreichende Fahrpraxis. Die Deutsche Verkehrswacht setzt auf praxisnahe Maßnahmen, um die Sicherheit älterer Pedelec-Nutzerinnen und -Nutzer zu erhöhen.
Besonders bewährt haben sich Rückmeldefahrten, Pedelec-Kurse und individuelle Beratungen. Rückmeldefahrten sind begleitete Fahrten, bei denen erfahrene Trainerinnen und Trainer ältere Verkehrsteilnehmer beobachten und ihnen direkt im Anschluss individuelles Feedback geben.
Ältere Menschen unterschätzen das E-Bike - Training hilft
Diese Trainings stärken die Fahrkompetenz und helfen, gefährliche Situationen besser einzuschätzen. Laut DVW zeigen die Angebote durchweg positive Effekte – sie tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden und die Mobilität im Alter sicher zu gestalten.
Auch der TÜV spricht sich für mehr Sicherheitstrainings aus. In einem aktuellen Positionspapier warnt die Organisation vor einer Zunahme schwerer Pedelec-Unfälle. Viele ältere Menschen unterschätzen die Geschwindigkeit und das Gewicht der Räder. Trainings verbessern nachweislich die Reaktionsfähigkeit und Fahrtechnik. Deshalb fordern die TÜV-Verbände eine stärkere Förderung solcher Programme – auch durch Kommunen und Krankenkassen.