Verkehrswacht warnt 23.06.2025, 15:37 Uhr

Für mehr Sicherheit im Verkehr: DVW fordert getrennte Geh- und Radwege 

Die Deutsche Verkehrswacht fordert, Fußwege und Radwege baulich voneinander zu trennen. Das soll Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern minimieren und für mehr Sicherheit im Verkehr sorgen. 
Das Zeichen 240 weist einen geteilten Rad- und Fußweg aus. Geht es nach der Deutschen Verkehrswacht, könnte es bald der Vergangenheit angehören.
(Quelle: Deutsche Verkehrswacht, Public Domain)
Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) hat auf ihrer Jahreshauptversammlung ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit im Fußverkehr verabschiedet – mit spürbaren Auswirkungen für den Radverkehr. Zentraler Punkt: die Trennung von Geh- und Radwegen.
Bisherige Mischformen, bei denen Radfahrende und Fußgänger denselben Verkehrsraum nutzen, bergen laut DVW „erhebliches Konfliktpotenzial“. Künftig sollen infrastrukturell klar getrennte Flächen mit ausreichender Dimensionierung für beide Gruppen Standard werden.
 Für den Radverkehr bedeutet das neue Anforderungen an Planung, Verkehrsführung und Kommunikation mit kommunalen Partnern. DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann betont die zunehmende Vielfalt an Fahrzeugen im Verkehrsraum – von Pedelecs über Lastenräder bis E-Scooter – und fordert eine klarere Raumaufteilung: „die Konflikte mit dem Fußverkehr waren vorprogrammiert. Durch eine Trennung können wir den Raum für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer gestalten.“
Begleitend fordert die DVW unter anderem längere Grünphasen an Ampeln für Fußgänger, mehr Sichtbarkeit durch Parkverbote an Kreuzungen sowie Tempo 30 als Regelfall vor sensiblen Einrichtungen wie Schulen und Kitas. Zudem sollen Fahrzeuge mit Assistenzsystemen ausgestattet und Verkehrsverstöße wie Falschparken strikter geahndet werden.
Für die Fahrradbranche eröffnet sich damit ein relevanter Diskursraum: Wie künftig Radverkehr geführt wird, welche technischen Standards gelten sollen, und wie Fahrrad- und Fußverkehr als gleichwertige Mobilitätsformen berücksichtigt werden können. Die Verkehrswacht ruft Städte mit über 100.000 Einwohnern zur Ernennung von Fußverkehrskoordinatoren auf – ein Schritt, der künftig auch Einfluss auf kommunale Radverkehrsstrategien nehmen dürfte.


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