Klasse 5 und 6 27.06.2022, 14:46 Uhr

Verkehrswacht will Fahrradtraining in Schulen stärken

Um die Sicherheit von Kindern auf dem Fahrrad zu erhöhen, spricht sich die Deutsche Verkehrswacht (DVW, Mainz) für eine Aufnahme des Fahrradtrainings in den Lehrplan der Klassenstufen 5 und 6 aus.
Die Deutsche Verkehrswacht will das Radtraining für Schulkinder in der Sekundarstufe 1 stärken.
(Quelle: Shutterstock / Le Manna)
Ein entsprechender Beschluss wurde am 25. Juni 2022 auf der Jahreshauptversammlung in Mainz gefasst. Zudem sollen Fortbildungen für pädagogisches Personal der Sekundarstufe I entwickelt und als Voraussetzung für die Durchführung der Trainings anerkannt werden. Somit können zum Beispiel auch Erzieherinnen und Erzieher in der Ganztagsbetreuung die Trainings anbieten.
Die DVW will ferner Fahrradtrainings für die Sekundarstufe I in ihr Programm aufnehmen und die Ausstattung von Jugendverkehrsschulen mit Lehrmitteln und Fahrrädern für Kinder ab zehn Jahren vorantreiben. Bereits 2019 hatte sich der Verband für die Weiterführung der schulischen Radfahrerziehung ausgesprochen und setzt seitdem das Pilotprojekt „Geschickt und sicher auf dem Rad!“ um, das Fahrradtrainings in der Sekundarstufe I erfolgreich erprobt und wissenschaftlich begleitet.

Radfahrtraining wichtig für Sicherheit der Kinder

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Nach der Radfahrausbildung in der Grundschule gibt es lange keine vergleichbaren Angebote in der Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen. Dabei sind wichtige Fähigkeiten für das sichere Radfahren noch nicht voll ausgebildet, was sich leider auch in den Unfallzahlen zeigt. Um diesen Bedarf zu decken, brauchen wir also eine feste Verankerung von Radfahrtrainings in der Sekundarstufe.“
In 2020 waren 57 Prozent der im Straßenverkehr verunglückten Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs. Risiken ergeben sich unter anderem durch veränderte Rahmenbedingungen, denn durch den Schulwechsel erweitern sich Radius und Umfang der selbständigen Verkehrsteilnahme. Außerdem müssen Kinder nun den Radweg oder die Straße benutzen und mit komplexeren Verkehrssituationen zurechtkommen. Auch die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten ist mit zehn Jahren noch nicht abgeschlossen. Kinder in der Altersgruppe lernen zum Beispiel noch, ihre Aufmerksamkeit vollständig auf den Straßenverkehr zu richten oder zwei Perspektiven zu koordinieren. Auch das Hemmen von Impulsreaktionen oder das Planen von Handlungsschritten fällt noch nicht leicht.


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