Unsichere Wege 21.08.2025, 13:05 Uhr

Hier ist Radfahren in Deutschland besonders riskant

Rund die Hälfte aller Gefahrenstellen im deutschen Radverkehr betrifft fehlende Wege, weitere Probleme sind Kreuzungen, Baustellen und „Angstweichen“. Eine Auswertung von Statera zeigt die zehn gefährlichsten Orte für Radfahrer in Deutschland.
Gefährliche Orte für Radfahrer: Besonders gefürchtet sind Orte in Berlin, München, Köln, Hamburg und Leipzig.
(Quelle: ADFC)
Radfahren gehört für viele Menschen zum Alltag – ob auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit oder beim Stadtbummel. Doch nicht selten stoßen Radfahrer auf schlecht geplante Wege, unübersichtliche Kreuzungen oder blockierte Spuren. Der Fahrradfachhändler Statera hat aktuelle Studien, Unfallstatistiken und Medienberichte ausgewertet und die zehn gefährlichsten Gefahrenstellen im deutschen Radverkehr identifiziert.

Top 10 der gefährlichsten Radverkehrspunkte

Besonders häufig genannt werden Orte in Berlin, München, Köln, Hamburg und Leipzig:
  • „Angstweichen“ in Berlin (Holzmarktstraße, Alexanderplatz)
  • Hermannplatz, Berlin
  • Schwanthalerstraße, München
  • Arnulfstraße/Stiglmaierplatz, München
  • Bahnhof Dammtor, Hamburg
  • Kennedybrücke/Alsterglacis, Hamburg
  • Aachener Straße/Innere Kanalstraße, Köln
  • Hohenzollernring, Köln
  • Peterssteinweg, Leipzig
  • Gorkistraße, Leipzig

Strukturelle Schwächen dominieren

Die Analyse zeigt: Viele Gefahren entstehen nicht durch einzelne Orte, sondern durch grundlegende Defizite in der Infrastruktur.
Fehlende oder mangelhafte Radwege machen rund 50 Prozent der Problemstellen aus. Gefährliche Kreuzungen und unklare Führungen folgen mit 22 Prozent. Zugeparkte oder zu schmale Wege sind in 15 Prozent der Fälle problematisch. Baustellen ohne sichere Radführung betreffen acht Prozent. „Angstweichen“ machen nur fünf Prozent aus, sind aber bundesweit umstritten.

„Durchwursteln im Verkehr“

Auch das Sicherheitsgefühl unterscheidet sich regional stark: Während in München 62 Prozent der Befragten ihre Radwege als sicher einschätzen, sind es in Berlin 49 Prozent, in Köln nur 47 Prozent.
„Viele Radfahrende kennen das Gefühl, sich im Stadtverkehr durchwursteln zu müssen“, sagt Tim Scholz, Marketing Manager bei Statera. „Man will vorankommen, aber ständig drohen Konflikte: mit Autos, mit Fußgängern, mit der Straße selbst.“
ADFC-Bundesvorsitzender Frank Masurat sagt: „An Hauptverkehrsachsen und Landstraßen braucht der Radverkehr eigene, separate Führung, eingebunden in ein zusammenhängendes Radwegenetz. Dann klappt auch das Miteinander im Verkehr und die Verkehrssicherheit steigt.“



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