Neue Informationsstelle „Fahrradparken an Bahnhöfen“ 17.06.2021, 11:05 Uhr

Scheuer will sichere Abstellplätze für Räder an Bahnhöfen

Am 1. Juli nimmt die neue Informationsstelle „Fahrradparken an Bahnhöfen“ ihre Arbeit auf. Sie soll Kommunen und weitere interessierte Akteure bei der Einrichtung von Fahrradabstellmöglichkeiten an Bahnhöfen unterstützen.
(Quelle: Pixabay)
Die Informationsstelle wird von der DB Station&Service AG betrieben und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“ finanziert. 2,3 Millionen Euro sollen dafür zunächst bis 2023 bereitgestellt werden.
Bundesminister Andreas Scheuer: „Mit dem Rad zum Bahnhof und dann weiter mit der Regional- oder S-Bahn – so sieht modernes Pendeln aus. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Menschen ihr Fahrrad am Bahnhof sicher und unkompliziert abstellen können. Genau dafür wollen wir jetzt sorgen. Deshalb richten wir eine Anlaufstelle ein, die zum Beispiel Kommunen beim Einrichten von modernen Fahrradparkplätzen berät und unterstützt. Ab dem 1. Juli geht es los. Das ist eine Riesenchance für Städte und Gemeinden, ein echtes Angebot gerade auch für Berufspendler zu schaffen. Unsere Unterstützung ist da, jetzt muss vor Ort angepackt werden.“
Ziel sei es, mit modernen Radabstellanlagen die Attraktivität der Radverkehrsinfrastruktur zu steigern und damit mehr Menschen zum Umstieg auf das Rad zu bewegen. Außerdem sollen die zwei umweltfreundlichen Verkehrsmittel Rad und Bahn besser verknüpft werden. Das schafft besonders für Berufspendler einen großen Mehrwert.
Die Aufgaben der neuen Anlaufstelle
Die Anlaufstelle soll Informationen bündeln, beraten und Know-how aus der Praxis weitergeben. Dazu sollen ein Internetauftritt und eine Hotline eingerichtet werden, um über bauliche und gestalterische Umsetzungsmöglichkeiten, die Anzahl jeweils notwendiger Abstellplätze, technische Lösungsmöglichkeiten, Betreiberkonzepte und verkehrliche Anbindung zu informieren. Auch eigentums- und genehmigungsrechtliche Fragen, das aktuelle Angebot an Abstellanlagen mit Best-Practice-Beispielen, Verkehrsverlagerung einschließlich des Klimanutzens sowie Finanzierungsmöglichkeiten sollen im Informationsangebot dabei sein.
Zudem soll es regelmäßige Informationsveranstaltungen, Vor-Ort-Besuche und die Durchführung einer Fachkonferenz zum Thema „Fahrradparken an Bahnhöfen“ im Jahr 2022 geben. Die Informationsstelle werde darüber hinaus im nächsten Jahr eine Potenzialstudie mit Aussagen zu möglichen Standorten, Best-Practice-Lösungen sowie den sich daraus ergebenden Handlungshilfen veröffentlichen. 
Sonderprogramm „Stadt und Land“
Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ fördert das BMVI erstmals Infrastrukturprojekte der Länder und Kommunen für einen besseren Radverkehr vor Ort. Bis 2023 stehen dafür bis zu rund 660 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ziele des Programms sind der Aufbau eines sicheren, lückenlosen und baulich möglichst getrennten Radnetzes sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen, die Bereitstellung moderner Abstellanlagen für Fahrräder, die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Lastenräder sowie Verkehrsverlagerung durch den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad.
Von den Ländern und Gemeinden wurden laut BMVI bereits Anträge für 433 Maßnahmen eingereicht (Stand 9. Juni 2021). 321 Maßnahmen wurden schon als förderfähig bestätigt, mit einem Finanzhilfevolumen in Höhe von rund 175 Millionen Euro. Darunter sind auch 3.557 Fahrradbügel, 188 Stellplätze in Fahrradboxen und 1.566 Stellplätze in Fahrradparkhäusern.
„Das ist natürlich nur ein Anfang. Wir brauchen deutlich mehr Fahrradabstellmöglichkeiten, damit sich niemand mehr Gedanken machen muss, ob er sein Rad am Bahnhof stehen lassen kann. Hier sind die Kommunen gefragt, denen wir mit unserer neuen Anlaufstelle bei der Planung unter die Arme greifen“, erklärt Verkehrsminister Scheuer.



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