Verkehrsberuhigung 12.08.2022, 13:55 Uhr

Darmstadt erprobt Superblock-Konzept nach spanischem Vorbild

Die hessische Stadt Darmstadt arbeitet an einem Konzept für ein langfristig autoarmes Quartier, in Wiesbaden wurde das bereits für einen Tag umgesetzt. Vorbild ist das Konzept der Superblocks in Barcelona. 
In Darmstadt erprobt man das Konzept der Superblocks.
(Quelle: Shutterstock / Stanislavskyi)
Bei Superblocks werden mehrere Häuserblöcke zu einem weitgehend autofreien Quartier zusammenfasst. Ein Pilotversuch ist in Darmstadt für kommendes Jahr geplant. Autoarm heißt dabei nicht autofrei, weiter in die Superblocks fahren dürfen Rettungswagen, die Müllabfuhr, Lieferdienste sowie Anwohner und Anwohnerinnen – mit reduziertem Tempo. Parkplätze sollen Gebühren kosten oder wegfallen, für Rad- und Fußverkehr sowie Bänke und Spielflächen soll dafür mehr Platz sein.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat das Konzept bereits umgesetzt – aber bisher nur an einem Tag: Anfang Juli wurden die Stadtteile Mitte sowie das Rheingau- und Dichterviertel am „Superblock-Sonntag“ zu verkehrsberuhigten Zonen zusammengeführt. Ziel war mehr Raum zum Spielen, Verweilen, Spazierengehen und Radfahren. 10.000 Menschen hätten mitgemacht, bilanziert die Stadt. Die Reaktionen seien „fast nur positiv“ gewesen, so Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). Im September wollen Studierende der Hochschule Rheinmain Entwürfe für autofreie Straßen in den drei Wiesbadener Quartieren präsentieren.
Nach dem Willen des Verkehrsclub Deutschland (VCD) soll das Konzept der Superblocks auch in Frankfurt umgesetzt werden, wie VCD-Sprecher Biemann sagt. Im September will der Verband dazu Vorschläge für den Stadtteil Bockenheim vorstellen.


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