„Feministische Mobilitätspolitik“ 26.08.2022, 09:00 Uhr

Changing Cities ruft zu Radtour mit kommunalen Diskussionen auf

Am Samstag, den 27. August beginnt die Tour de Verkehrswende von Changing Cities. Die Radtour fährt von Stuttgart quer durch Deutschland nach Berlin. Ziel der Aktion: mehr Aufmerksamkeit für nachhaltige Mobilität.
Fahrraddemonstration von Changing Cities in Berlin
(Quelle: Changing Cities)
„Wir nennen es feministische Mobilitätspolitik. Sie bedeutet für uns einen komplett anderen Blick auf Mobilität und den öffentlichen Raum. Wer hat Zugang dazu? Wer bewegt sich wie fort und welche Privilegien oder Nachteile sind damit verbunden? Wir müssen uns vom toxischen motorisierten Individualverkehr, dem traditionell männlichen Familien-Versorger-Modell, verabschieden: Unser Ziel ist ein neuer, friedlicher und inklusiverer Umgang miteinander im öffentlichen Raum zum Vorteil aller“, sagt Ragnhild Sørensen (sprich: Raunhild Sörensen) von Changing Cities.
Die nach eigener Beschreibung „leiseste Lobby der Welt“ fordert eine neue Verteilung von Fördergeld. Solange in erster Linie der Autoverkehr priorisiert werde, würden nämlich große Teile verschiedener gesellschaftlicher Gruppen benachteiligt und die erforderliche Halbierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 nicht gelingen. Förderung von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr, also eine nachhaltige Verkehrswende, wäre ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. 
Von Stuttgart bis Berlin gibt es bei der Tour de Verkehrswende Treffen mit lokalen Aktivisten und Aktivistinnen und Politik: Wie wollen sie vor Ort die Verkehrswende schaffen? Was können Akteure wie Changing Cities beisteuern? Wie kann man die Straße am besten nutzen in Bezug auf die Nachbarschaft und Nachhaltigkeit?

In zwei Wochen von Stuttgart nach Berlin

Die Tour beginnt am 27. August mit einer abendlichen Ausfahrt in Stuttgart und endet am 9. September in Berlin mit einem Fototermin mit Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch. Dazwischen gibt es eine „verkehrskritische Stadtrundfahrt“, eine Kundgebung, Demonstrationen, einen Austausch mit dem BUND Naturschutz in Bayern und einige Treffen mit Lokalpolitikern.
Die Tagesetappen führen über diese Stationen: Stuttgart – Ludwigsburg – Heilbronn – Bad Mergentheim – Würzburg – Schweinfurt – Bad Neustadt – Suhl – Erfurt – Naumburg – Leipzig – Dessau – Michendorf – Berlin.
„Lasst uns darüber reden! Je mehr Gruppen sich bundesweit einmischen, desto spannender wird es. Wie erreichen wir gemeinsam die Pariser Ziele im deutschen Verkehrssektor? Diese Frage stellt sich im Moment jede Kommune in Deutschland – lasst uns gemeinsam an Lösungen arbeiten. Dabei müssen wir immer bedenken: Straßen für Kinder sind Straßen für die Zukunft“, sagt Florian Keiper, Ehrenamtskoordinator bei Changing Cities.


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