Ifo schlägt Alarm
30.07.2025, 11:50 Uhr
Materialengpässe in der Elektroindustrie nehmen laut Ifo-Institut wieder zu
Die Ifo-Konjunkturumfrage zeigt: 12,7 Prozent der Elektrofirmen melden Materialengpässe – mehr als doppelt so viele wie im April. Für die Fahrradbranche ein Warnsignal, da viele E-Bike-Komponenten auf dieselben Rohstoffe angewiesen sind.
Lieferketten unter Druck: Globale Handelsbeschränkungen beeinflussen die Verfügbarkeit elektronischer Komponenten.
(Quelle: SAZBike / GPT4)
Die Materialknappheit in der deutschen Elektroindustrie hat im Juli 2025 erneut zugenommen. Laut aktueller Umfrage des Ifo Instituts melden 12,7 Prozent der Hersteller von elektrischen Ausrüstungen Engpässe bei Vorprodukten. Im April waren es noch 5,7 Prozent. Damit verzeichnet diese Branche aktuell die höchsten Versorgungsprobleme innerhalb des verarbeitenden Gewerbes.
„Dies ist vermutlich eine Folge der chinesischen Export- und Handelsbeschränkungen für bestimmte Seltene Erden“, erklärt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Diese Materialien sind unter anderem essenziell für E-Bike-Komponenten wie Motoren, Displays oder Batteriesysteme – eine Entwicklung, die auch für die Fahrradbranche von Bedeutung ist.
Eine mögliche Ausstrahlung auf angrenzende Industrien zeigt sich laut Ifo bereits: So ist der Anteil betroffener Unternehmen in der Automobilindustrie von 0,9 Prozent auf 7,1 Prozent gestiegen. „Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und verschärfen“, so Wohlrabe weiter, „dürften auch andere Branchen wie der Maschinen- und Automobilbau betroffen sein.“
Zum Vergleich: Der aktuelle Durchschnittswert im gesamten verarbeitenden Gewerbe liegt mit 5,8 Prozent zwar noch deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 15,0 Prozent. Doch der abrupte Anstieg in der Elektrobranche könnte ein Frühindikator für neue Lieferkettenrisiken sein – gerade für Hersteller von E-Bikes und Systemkomponenten, die auf internationale Zulieferstrukturen angewiesen sind.
Die vollständige Grafik zu den betroffenen Industriezweigen zeigt: Neben der Elektroindustrie meldeten lediglich die Hersteller von Holz- und Flechtwaren ähnlich hohe Werte (12,0 Prozent). In fast allen übrigen Branchen liegen die Anteile unter 10 Prozent.
Die vollständige Grafik zu den betroffenen Industriezweigen zeigt: Neben der Elektroindustrie meldeten lediglich die Hersteller von Holz- und Flechtwaren ähnlich hohe Werte (12,0 Prozent). In fast allen übrigen Branchen liegen die Anteile unter 10 Prozent.