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Jubiläum beim Beleuchtungsspezialisten 11.09.2025, 10:00 Uhr

100 Jahre Busch + Müller: Vom Katzenauge zum digitalen Kurvenlicht

Der Fahrradbeleuchtungshersteller Busch + Müller aus Meinerzhagen feiert sein 100-jähriges Jubiläum. Vom einfachen Katzenauge hat sich das Familienunternehmen zum Technologieführer mit digitalen Kurvenlicht-Systemen entwickelt.
Busch + Müller feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
(Quelle: Busch + Müller)
Als August Busch und Willy Müller 1925 ihre kleine Werkstatt in Meinerzhagen gründeten, legten sie den Grundstein für einen der weltweit führenden Hersteller von Fahrradbeleuchtung. Die beiden Unternehmer begannen mit der Produktion von „Katzenaugen" – jenen Reflektoren, die 1929 zur Pflicht an jedem Fahrrad werden sollten.

Pragmatische Anfänge und erste Erfolge

Dr. Rainer Müller mit einem Katzenauge
Quelle: Busch + Müller
Die Geschichte von Busch + Müller ist eng mit der Entwicklung der Verkehrssicherheit verbunden. Dr. Rainer Müller, heute 82 Jahre alt und Sohn des Gründers, erinnert sich an die pragmatischen Anfänge: „Der Betrieb, bei dem beide vorher angestellt waren, war pleitegegangen. Es musste ja irgendwie weitergehen!"

Der Durchbruch kam nach dem Zweiten Weltkrieg auf ungewöhnliche Weise: Ein Opel-Einkäufer tauschte 3.000 Katzenaugen gegen einen Blitz-Lieferwagen – noch heute ist dieser Deal Teil der Firmengeschichte.

Innovation als Familien-DNA

Was Busch + Müller auszeichnet, ist kontinuierlicher Innovationsgeist. Als junger Entwickler führte Dr. Rainer Müller in den 1950er-Jahren die Idee ein, Acrylglas für die Beleuchtung zu nutzen. Diese Innovationsfreude zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte:
  • 1989: „Toplight" – erstes zugelassenes Rücklicht am Gepäckträger
  • 1992: „Secutec" – weltweit erstes Standrücklicht
  • 2011: Erstes zugelassenes Bremslicht am Fahrrad
  • Heute: Digitaler Scheinwerfer „Briq-XL" mit Kurvenlichtautomatik und Blinkersystem „Turntec T4"
Das Unternehmen hält mittlerweile mehr als 60 Patente.

Produktion mit Prinzipien

Während viele Konkurrenten ihre Fertigung ins Ausland verlagert haben, produziert Busch + Müller konsequent in Meinerzhagen. 300 Mitarbeitende arbeiten auf 14.000 Quadratmetern – von der Werkzeugherstellung über die Elektronikentwicklung bis zur Endmontage findet alles unter einem Dach statt.

Nachhaltigkeit ist dabei gelebte Praxis: Eigene Photovoltaik-Anlagen und 100 Prozent Wasserkraft liefern den Strom, Produktionsabwärme heizt die Gebäude, regionale Zulieferer minimieren Transportwege. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Zusatz, sondern der Grundsatz für alles, was wir tun", betont Frank Weyland, technischer Leiter.
Blick in die Zukunft

Nach 100 Jahren blickt das Familienunternehmen, das heute von Dr. Rainer und Guido Müller in dritter Generation geführt wird, optimistisch in die Zukunft. Fast 100 Prozent der BMW-Motorräder fahren seit 1969 mit Spiegeln aus Meinerzhagen, zahlreiche Fahrradhersteller vertrauen auf die Beleuchtungssysteme.

„Wir fragen uns täglich aufs Neue, wie wir dazu beitragen können, dass Zweiradfahrer sichtbar besser unterwegs sind", betonen die Geschäftsführer. Bei Busch + Müller geht es darum, Radfahren sicherer zu machen – gestern mit dem Katzenauge, heute mit digitalem Kurvenlicht, morgen mit Technologien, die heute noch Vision sind.

Große Feier in Meinerzhagen

Dr. Rainer Müller (l.) und Guido Müller bei ihrer Rede
Quelle: Busch + Müller
Zur Feier des Jubiläums lud Busch + Müller 300 Gäste an den Stammsitz ins Sauerland ein. Ausdauersportler Joey Kelly hielt einen inspirierenden Vortrag, der die Gäste begeisterte. Bei Werksbesichtigungen konnte die Beleuchtungs- und Spiegelproduktion aus der Nähe erlebt werden. Emotionaler Höhepunkt war die Rede der beiden Geschäftsführer, die geschickt die Geschichte ihres Unternehmens mit der Anwesenheit vieler Gäste verknüpfte. Dabei zeichnete sich die Rede durch Demut, Dankbarkeit und Aufrichtigkeit aus, was vom aufmerksam lauschenden Publikum mit langem Applaus honoriert wurde.



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