Entwicklung im Blick 01.07.2025, 11:55 Uhr

Ifo-Umfrage: Unternehmen sehen wieder klarer in ihre geschäftliche Zukunft

Eine aktuelle Umfrage des Ifo Instituts zeigt: Deutsche Unternehmen können ihre Geschäftsentwicklung wieder besser einschätzen. Die wirtschaftliche Unsicherheit ist im Juni auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr gefallen.
Ifo erhebt Unsicherheit über die Antwortoption „schwer“ in der monatlichen Umfrage.
(Quelle: Ifo)
Den Unternehmen in Deutschland fällt es wieder etwas leichter, ihre Geschäfte vorherzusagen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Ifo Instituts im Rahmen der monatlichen Konjunkturerhebung. Im Juni gaben 20,2 Prozent der befragten Firmen an, Schwierigkeiten bei der Prognose ihrer Geschäftsentwicklung zu haben. Im Mai lag dieser Anteil noch bei 23,3 Prozent, im April bei 28,3 Prozent. Der Rückgang deutet auf eine gesunkene wirtschaftliche Unsicherheit hin – auf den niedrigsten Stand seit April 2023.
„Die Unternehmen nehmen die aktuellen Signale aus der Politik positiv auf“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Sie wirken stabilisierend, trotz geopolitischer Risiken wie dem ungelösten Zollkonflikt.“
Besonders in der Industrie ist die Unsicherheit deutlich gesunken. Der Anteil der Firmen mit Prognoseproblemen verringerte sich dort auf 25,8 Prozent, nach 31,5 Prozent im Mai. In fast allen Industriebranchen waren ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Einzige Ausnahme ist die Chemische Industrie, in der der Anteil auf 41,4 Prozent anstieg.
Auch andere Sektoren melden eine verbesserte Planbarkeit. Im Handel waren im Juni 27 Prozent der Unternehmen hinsichtlich ihrer zukünftigen Geschäfte unsicher. Bei den Dienstleistern fiel der Anteil auf 15,2 Prozent, nachdem er bereits zuvor niedrig lag. Das Baugewerbe konnte ebenfalls Planungssicherheit gewinnen: Nur 19,3 Prozent der befragten Betriebe gaben an, Schwierigkeiten bei der Einschätzung ihrer Geschäftsentwicklung zu haben. Zum Jahresbeginn waren es noch rund zehn Prozentpunkte mehr. Als Grund gilt unter anderem das konkreter werdende Infrastrukturpaket der Bundesregierung.
Die Befragung erfasste auch mögliche Auswirkungen geopolitischer Entwicklungen: Rund 20 Prozent der Antworten wurden nach einer erneuten Eskalation zwischen Israel und dem Iran am 13. Juni abgegeben. Vor allem in der Industrie war danach ein Anstieg der Unsicherheit erkennbar. Ob sich der positive Trend der vergangenen Monate fortsetzen lässt, hängt damit auch von der internationalen Lage ab.


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