Ökonomische Prognosen
18.08.2025, 16:17 Uhr
Unsicherheit über Inflation prägt die Wirtschaftsperspektiven
Laut Economic Experts Survey (EES) rechnen Wirtschafts-Fachleute nicht mit einer schnellen Rückkehr zu niedriger Inflation. Neben hohen Teuerungsraten belasten geopolitische Risiken, Energiepreise und Zinsen die Aussichten für Unternehmen in Handel und Industrie.
Steigende Kosten und unsichere Planung: Inflation bleibt ein zentrales Wirtschaftsthema.
(Quelle: Shutterstock / Miha Creative)
Die Inflation wird nach Einschätzung führender Ökonominnen und Ökonomen auch in den kommenden Jahren auf hohem Niveau bleiben. Das zeigt die aktuelle Ausgabe der Economic Experts Survey (EES), die das Ifo Institut gemeinsam mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) durchführt.
Im Durchschnitt erwarten die Befragten für die Weltwirtschaft Inflationsraten deutlich oberhalb des Vorkrisenniveaus. Für Unternehmen im Handel und in der Industrie bedeutet das weiterhin steigende Kosten und unsichere Planungsperspektiven.
Erwartungen leicht gesunken, Unsicherheit bleibt
Im Vergleich zur letzten Befragung sind die Prognosen für die Inflation zwar leicht gesunken. Dennoch rechnen die meisten Fachleute nicht mit einer schnellen Rückkehr zu deutlich niedrigeren Raten. Die Einschätzungen variieren dabei stark, was die Unsicherheit in der aktuellen Lage widerspiegelt.
„Wir sehen, dass sich die Inflationserwartungen auf hohem Niveau stabilisiert haben, auch wenn die kurzfristigen Spitzen hinter uns liegen“, heißt es aus dem Ifo Institut. Für die Realwirtschaft bedeutet das: Kostendruck bleibt ein Dauerthema.
Regionale Unterschiede deutlich
Die Umfrage verdeutlicht zudem große Unterschiede zwischen den Weltregionen. Während die Inflationserwartungen für Europa und Nordamerika im Bereich von zwei bis drei Prozent liegen, prognostizieren die Fachleute für Nordafrika Werte von über 40 Prozent. Auch in Südasien (2025: rund 10,7 Prozent) und in Lateinamerika (2025: rund 9,8 Prozent) wird mit deutlich höheren Raten gerechnet als im globalen Schnitt von vier Prozent.
Risiken für Konjunktur und Unternehmen
Neben der Inflation nennt die Umfrage zentrale Risiken für die kommenden Monate:
- Energiepreise, die aufgrund geopolitischer Konflikte erneut steigen könnten.
- Geldpolitik, da höhere Zinsen Investitionen verteuern.
- Geopolitische Spannungen, die Lieferketten und Absatzmärkte belasten.