Schwächere Entwicklung 15.12.2023, 10:06 Uhr

Ifo Institut senkt Prognose fürs Wirtschaftswachstum 2024

Das Ifo Institut hat seine Vorhersage für das deutsche Wirtschaftswachstum 2024 gekappt – von 1,4 Prozent auf 0,9 Prozent. Für 2025 erwartet es eine leichte Beschleunigung von 1,2 auf jetzt 1,3 Prozent.
Das Ifo Institut senkt die Wirtschaftswachstumsprognose für 2024 um 0,5 Prozent.
(Quelle: Shutterstock / Vladimka production)
„Die Entwicklung im letzten Vierteljahr 2023 dürfte schwächer ausfallen als bislang gedacht, das wirkt sich dann auch im kommenden Jahr aus“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Unsicherheit verzögert derzeit die Erholung, da sie die Sparneigung der Konsumentinnen und Konsumenten erhöht und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und privaten Haushalten senkt.“
Befördert werde dies zusätzlich durch die unklare Lage um den Bundeshaushalt nach dem Urteil des Verfassungsgerichts. Sollte der Haushalt 2024 um 20 Milliarden Euro gekürzt werden, würde die Wachstumsrate dem Ifo-Modell zufolge auf 0,7 Prozent fallen. Grundsätzlich seien aber die Weichen auf Erholung gestellt. Die Löhne stiegen kräftig, die Beschäftigung sei so hoch wie nie zuvor, damit kehre die Kaufkraft zurück und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sollte wieder zulegen. Zudem seien die Höchststände beim Zinsniveau überwunden, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) auch im Dezember den Leitzins auf 4,5 Prozent belässt.

Inflation rückläufig

Laut Ifo Institut werde die Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte 2024 zwei Prozent erreichen. Hierzu trügen vor allem sinkende Energiepreise bei. Doch die Inflation der konsumnahen Dienstleistungen werde noch eine Weile deutlich über drei Prozent liegen, da dort kräftig steigende Löhne zu Buche schlügen.
Die Arbeitslosigkeit wird in diesem Jahr voraussichtlich um 191.000 Personen und im kommenden Jahr um weitere 82.000 Personen steigen. Im Jahr 2025 ist mit einem Rückgang um 113.000 zu rechnen. In der Folge liegt die Arbeitslosenquote in den Jahren 2024 und 2025 bei 5,9 und 5,6 Prozent, nach 5,7 im laufenden Jahr.


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