Umsatz: Zubehör überholt Fahrrad 09.06.2023, 11:20 Uhr

Handelsinstitute: Fahrradbranche steht neue Wachstumsphase bevor

Der Fahrradmarkt ist vergangenes Jahr um 9,5 Prozent auf einen Umsatz von elf Milliarden Euro gewachsen. Dieses Jahr ist geprägt von Stagnation, doch bald soll das Wachstum wieder anziehen, meinen Handelsberater, und nennen Zahlen.
Der Umsatz mit Zubehör ist mittlerweile höher als der Umsatz mit unmotorisierten Fahrrädern.
(Quelle: Branchenbericht Fahrräder 2023, IFH Köln und BBE Handelsberatung 2023)
Mit einem Marktvolumen von elf Milliarden Euro 2022 hat sich damit das Marktvolumen im Vergleich zu 2018 glatt verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt der neue „Branchenbericht Fahrräder“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln und der BBE Handelsberatung.
Die Prognose für die Branche sieht im Vergleich zu den vergangenen Jahren – insbesondere seit 2020 – etwas verhaltener aus. Für das laufende Jahr 2023 rechnen das IFH Köln und die BBE Handelsberatung aktuell mit einer Wachstumsrate von rund zwei Prozent. „Fahrräder bleiben ein Trendthema, auch wenn im ersten Halbjahr 2023 erstmals seit über zehn Jahren eine gewisse Kaufzurückhaltung zu spüren war. Megatrends, die die Branche beflügeln, und stetige Produktinnovationen werden den Fahrradhandel langfristig weiter wachsen lassen“, ordnet Florian Schöps, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung, die Daten ein.

E-Bikes bleiben Markttreiber

Gemessen an der Stückzahl ist das klassische Rad dominierend: Acht von neun Rädern auf deutschen Straßen sind mechanische Räder. In Bezug auf den Umsatz liegen die kostenintensiven E-Bikes vorne, denn rund 60 Prozent des Umsatzes in der Fahrradbranche entfallen mittlerweile auf E-Bikes. Besonders beliebt bei elektrischen Rädern sind E-Mountainbikes und in den letzten drei Jahren auch vermehrt E-Lastenräder. Letztere profitieren vor allem durch die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und staatliche Förderungen.

Zubehör überholt Fahrrad

Durch den E-Bike-Trend ist auch der Bedarf an höherwertigen Zubehör wie Schlösser oder Tachos gestiegen. So habe der Umsatz mit Zubehör inzwischen den Umsatz der klassischen, mechanischen Fahrräder überholt.

Im Schnitt 7 Prozent bis 2027

Bis 2027 seien durchschnittlich bis zu rund sieben Prozent jährliches Wachstum möglich. „Die Lieferkettenprobleme der vergangenen Jahre haben sich inzwischen entspannt. Die Läger sind voll und die Räder müssen teils mit großen Preisnachlässen verkauft werden. Das werden wir in den Umsätzen in diesem Jahr merken. Generell ist aber noch Luft nach oben, die Dynamik wird sich in den kommenden Jahren wieder normalisieren,“ so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH Köln.



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