Pakt für den Rechtsstaat 30.07.2025, 15:46 Uhr

Ladendiebstahl: HDE begrüßt Plan der Bundesregierung

Drei Milliarden Euro Schaden jährlich durch Ladendiebstahl: Der HDE fordert von der Bundesregierung mehr Personal, Technik und Reformen zur Strafverfolgung. Den Pakt für den Rechtsstaat begrüßt der Verband – sieht ihn aber nur als ersten Schritt.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: „Nach den Erfahrungen vieler Handelsunternehmen findet Strafverfolgung in der Praxis nur selten statt.“
(Quelle: HDE)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die Pläne der Bundesregierung für einen neuen „Pakt für den Rechtsstaat“ ab 2026 als richtigen Schritt. Ziel des Pakts ist es, die Funktionsfähigkeit der Justiz langfristig zu sichern.
„Eine bessere Ausstattung der Justiz und der Strafverfolgungsbehörden ist dringend geboten“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Einzelhandel habe bereits vor der Bundestagswahl auf die zunehmende Zahl an Ladendiebstählen und die daraus resultierenden Schäden hingewiesen. Laut Schätzungen belief sich der wirtschaftliche Schaden durch Ladendiebstahl im Jahr 2024 auf rund drei Milliarden Euro – mit steigender Tendenz.

HDE fordert mehr Haftplätze

Genth kritisiert, dass Ermittlungen häufig ausblieben: „Nach den Erfahrungen vieler Handelsunternehmen findet Strafverfolgung in der Praxis nur selten statt.“ Er fordert, die personellen und technischen Kapazitäten der Justiz spürbar zu erhöhen. Zudem müssten ausreichend Haftplätze zur Verfügung stehen.
Die Auswirkungen von Ladendiebstahl reichten über die Branche hinaus, so der HDE. Verbraucher seien durch tendenziell steigende Preise betroffen, dem Staat entgingen Mehrwertsteuereinnahmen in Millionenhöhe.
Der Verband sieht im angekündigten Justizpakt nur einen Anfang. Um insbesondere bandenmäßige Diebstähle wirksam zu verfolgen, müssten auch das Straf- und Strafprozessrecht überarbeitet werden. Konkrete Vorschläge hierzu habe der HDE bereits vorgelegt.



Das könnte Sie auch interessieren