ADFC lobt Staatspläne 13.04.2021, 12:11 Uhr

Bayern will den Radverkehr sicherer machen

Gestern stellten Innenminister Joachim Herrmann und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer ihre Pläne für mehr Sicherheit auf Bayerns Straßen vor. Der ADFC Bayern begrüßt dies.
Zugeparkte Radwege sind ein häufiges Problem
(Quelle: ADFC / April Agentur)
Besonders erfreut zeigte sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bayern darüber, dass das Programm explizit auch die Sicherheit des Radverkehrs in den Blick nimmt. Der Fahrradclub vermisst dennoch einen konkreten Umsetzungsplan sowie eine Unterstützung der Kommunen.
Sicheres Radfahren ist ein Kernthema des neuen Verkehrssicherheitsprogramms. Dafür soll die Infrastruktur verbessert, Polizeikontrollen von Autofahrern, die den Radverkehr gefährden, verstärkt und Regelverstöße von Radfahrern durch mehr Fahrradstaffeln der Polizei geahndet werden. Nachdem sich die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und verunfallten Radfahrer seit Jahren auf sehr hohem Niveau hält, begrüßt der ADFC Bayern die Absichtserklärung für mehr Verkehrssicherheit ausdrücklich. 
Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern, sagt: „Das ‚Verkehrssicherheitsprogramm 2030‘ hat das Potenzial, die Straßen im Freistaat für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer zu machen. Damit das Programm auch tatsächlich zur Vision Zero, also zu null Verkehrstoten, führt, braucht es jedoch auch einen konkreten Maßnahmenplan, aus dem hervorgeht, was wann und wo mit welchem Budget und durch wen umgesetzt werden soll. Kommunen dürfen beim Umbau der Infrastruktur nicht allein gelassen werden.“ 
Fahrsicherheitstrainings und Aufklärungskampagnen für mehr Sicherheit
Der ADFC Bayern hatte in der Entstehungsphase des Verkehrssicherheitsprogramms eine fachliche Stellungnahme abgegeben, aus der nach Darstellung des ADFC einige Punkte übernommen wurden. Darin waren konkrete Vorschläge enthalten, unter anderem der Aufbau und die Förderung von kostenlosen Fahrsicherheitstrainings für Pedelec-Käufer. Dies könnte ähnlich zu dem baden-württembergischen Programm „Radspass – sicher e-biken“ gestaltet sein. Gemeinsame Kampagnen gegen gefährliches Radwegeparken und zur Einhaltung des Seitenabstands von mindestens 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrern sind ebenfalls wichtige Maßnahmen. Bernadette Felsch erklärt weiter: „Wir freuen uns, dass viele unserer Anregungen in das aktuelle Programm übernommen wurden. Sehr gerne bringen wir unsere Expertise auch bei der gemeinsamen Umsetzung der vorgeschlagenen Kampagnen und dem Aufbau eines bayernweiten Fahrsicherheitstrainingsprogramms ein.“



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