Verkehrsministerkonferenz 13.10.2022, 12:44 Uhr

ADFC und Kidical Mass übergeben Petition an Volker Wissing

Das Kidical-Mass-Bündnis hat seine Petition mit 87.463 Unterschriften für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht an Bundesverkehrsminister Volker Wissing übergeben.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (rechts) nahm die 87.463 Unterschriften entgegen.
(Quelle: ADFC / Ginter)
Zu Beginn des zweiten Tages der Verkehrsministerkonferenz in Bremerhaven haben heute Kinder und Familien des Kidical Mass-Bündnisses die Petition „Uns gehört die Straße! Wir fordern ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht“ an Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Bundesländer übergeben.
Ann-Kathrin Schneider, ADFC-Bundesgeschäftsführerin, sagt: „Wir als ADFC fordern seit langem eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts, damit Kommunen die Straßen kinder- und fahrradfreundlich umbauen können. Das breite Kidical-Mass-Bündnis und die vielen Unterschriften für die Petition zeigen, dass diese Forderung breite Unterstützung bei den Menschen in Deutschland hat. Mit der Entgegennahme der Petition durch die Verkehrsminister und Verkehrsministerinnen ist der Auftrag verbunden, endlich und sofort die Schutzbedürftigkeit von Kindern und allen Menschen in den Mittelpunkt des Straßenverkehrsrechts zu stellen – und nicht allein das Auto.“
Simone Kraus, Kidical-Mass-Organisatorin, fügt hinzu: „Seit Jahren wird von Verkehrswende geredet, doch es passiert viel zu wenig. Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern. Damit die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Menschen auf dem Rad und zu Fuß sicher fühlen können. Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Vorfahrt haben – vor allem die Kinder. Davon profitieren wir alle. Wir müssen endlich die Rahmenbedingungen ändern, damit die Kommunen maximale Freiheiten zum Handeln bekommen. Jetzt ist es an der Politik und vor allem an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, diese Forderungen in die Tat umzusetzen, so wie es im Koalitionsvertrag steht. Wir brauchen endlich ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht.“

Bundesweite Kinder-Fahrraddemos 

An zwei Wochenenden im Mai und September dieses Jahres gingen 90.000 Kinder und Familien auf die Straße und forderten bei über 400 bunten Fahrraddemos in kleinen und großen Städten eine kinderfreundliche Verkehrspolitik. Insgesamt sammelte das Kidical Mass-Bündnis dabei 87.463 Unterschriften. Bereits bei der Kidical Mass im September nahmen Landesverkehrsminister und Landesverkehrsministerinnen und Senatoren und Senatorinnen in Berlin, Bremen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Saarbrücken die Petition entgegen. Damit gelangte die Forderung auch auf die Tagesordnung der Verkehrsministerkonferenz, die gestern und heute in Bremerhaven stattfindet.

Sichere Wege für Kinder sind das Ziel

Anliegen der Petition ist die Abkehr vom autozentrierten Straßenverkehrsgesetz hin zu einem Verkehrsrecht, das die Sicherheit von Kindern und den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehört, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts einzuführen, den unkomplizierten Bau geschützter oder baulich getrennter Radwege an Hauptverkehrsstraßen zu ermöglichen sowie die Möglichkeit, Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr einzurichten, um Kinder besonders auf dem Schulweg zu schützen. Denn leider passieren genau zu Schulbeginn und Schulende die meisten Verkehrsunfälle, bei denen Kinder verletzt und getötet werden.



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