Rote Ampel, Handy, kein Licht 04.03.2024, 13:11 Uhr

So unterschiedlich sind die Bußgelder für Fahrradfahrer in Europa

Buycycle, eine Online-Plattform für gebrauchte Fahrräder, hat in einer umfassenden Analyse die Bußgelder für Fahrrad-Regelverstöße in 20 europäischen Hauptstädten verglichen.
Die Bußgelder für das Überfahren der roten Ampel wurden veglichen.
(Quelle: Shutterstock / WD Stock Photos)
Für das Ranking wurden die örtlichen Bußgelder für vier typische Verstöße erhoben: Das Fahren über eine rote Ampel, die Handynutzung während der Fahrt, das Fahren ohne Licht und das Fahren abseits der dafür vorgesehenen Wege.
Unabhängig von der Art des Vergehens müssen Radfahrer bei Trips in spanischen Städten wie Madrid im Schnitt mit den höchsten Geldstrafen rechnen. Wer einen Strafzettel für das Fahren ohne Licht oder für die Benutzung des Handys während der Fahrt erhält, den erwartet ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro. Für das Fahren abseits der vorgesehenen Radwege oder das Ignorieren roter Ampeln drohen in Spanien 100 Euro.

Hohe Strafen für fehlendes Licht in Europa

Fahrradfahrer sollten im Straßenverkehr immer auf eine hohe Sichtbarkeit achten. Damit sorgen sie dafür, dass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen wie Regen, Dunkelheit oder Nebel nicht übersehen werden. Daher ist eine entsprechende Beleuchtung am Rad nicht nur in Deutschland verpflichtend. In Madrid und Brüssel kostet das Fahren ohne Licht 200 Euro. In Deutschland beginnen die Bußgelder bei 20 Euro, können jedoch bei Gefährdung oder Unfall deutlich steigen.

Hände weg vom Handy während der Fahrt

Während der Fahrt ein Handy zu benutzen ist nicht nur im Auto riskant. Daher gilt in europäischen Ländern ein klares Verbot für Telefone während der Radtour. Ignoriert man das Gesetz, drohen in Madrid 200 Euro Strafe, in Rom werden 161 Euro fällig. Dabei erreicht die italienische Hauptstadt nicht einmal nationale Spitzenwerte. In Venetien kann die Strafe beispielsweise bis zu 200 Euro betragen. In Berlin sind immerhin noch 55 Euro zu zahlen. Umgehen kann man das Verbot in den meisten Ländern allerdings, indem man eine entsprechende Handyhalterung verwendet.

Fahrradwege: Abseits fahren kann teuer werden

Immer mehr Städte setzen auf eine klare Trennung zwischen Fahrrad- und Fußgängerwegen. Auf diese Weise sollen zum Beispiel Unfälle mit Passanten verhindert werden. In Luxemburg kostet daher das Fahren auf nicht entsprechend ausgewiesenen Radwegen 175 Euro, in Paris 135 Euro. Bei Verstößen hierzulande ist mit einer Geldstrafe ab 20 Euro zu rechnen.

Rote Ampeln müssen auch von Fahrradfahrern beachtet werden

Eine rote Ampel zu missachten ist für alle Verkehrsteilnehmer gefährlich. Daher sind in vielen Städten und Ländern die Strafen entsprechend hoch. In Athen drohen 700 Euro, in Rom 613 Euro. Warschau ahndet den Verstoß mit 23 Euro. In Berlin und anderen deutschen Städten müssen Radfahrer mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen. Deutsche Fahrer haben zudem einen Punkt in Flensburg zu befürchten. Das gilt auch dann, wenn man keinen Führerschein besitzt.

Trunkenheit im Sattel: Es drohen harte Strafen

Die Promillegrenzen unterscheiden sich zwischen den Ländern teils stark. In Italien liegt die Grenze bei 0,5 Promille. Wird man mit einem höheren Wert erwischt, drohen Geldstrafen ab 545 Euro. In London können bereits bei mehr als 0,0 Promille Bußgelder von bis zu 1.113 Euro fällig werden. In Berlin können bereits 0,3 Promille strafbar sein. Ab 1,6 Promille begeht man in Deutschland eine Straftat. Das bedeutet im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Informationen zu allen 20 untersuchten Städten sowie eine ausführliche Darlegung der Methodik mit allen Quellen findet sich hier.


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