Abseits befestigter Straßen 19.05.2023, 10:23 Uhr

Ingenieure spüren Funklöcher per Radtour auf

Radeln für die Digitalisierung – der Ingenieurdienstleiter STF Gruppe (Dülmen) spürt Funklöcher auf Rad- und Wanderwegen zwischen Münster und Baltrum auf.
Stefan Feldmann und Dietmar Brockhaus auf ihrer Radtour
(Quelle: STF Gruppe)
Die Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Städten und entlang von Autobahnen ist ein viel diskutiertes Thema. Doch auch auf Wander- und Radwegen besteht Optimierungsbedarf. Um eine flächendeckende digitale Versorgung zu gewährleisten, müssen zunächst die bestehenden Lücken aufgespürt werden. Wie das funktionieren kann, haben Stefan Feldmann und Dietmar Brockhaus von der STF Gruppe, ein Dienstleister in den Bereichen Telekommunikation, IT und Digitalisierung, auf einer Radtour von Münster nach Baltrum gezeigt.
Eine optimierte Mobilfunkversorgung auf Wander- und Radwegen ist nicht nur aus Gründen der Sicherheit wichtig, sondern ermöglicht auch zahlreiche digitale Anwendungsszenarien. Neben der Möglichkeit, jederzeit im Fall eine Notsituation Hilfe rufen zu können, profitieren Radfahrer und Wanderer auch von einer smarten Gestaltung der Wege und interaktiven Streckenfunktionen. Nicht zuletzt trägt die Einbindung von Rad- und Fußwegen in die digitale Infrastruktur durch ein vermindertes motorisiertes Verkehrsaufkommen zum Klimaschutz bei.
Dass der gegenwärtige Ausbau der Netzinfrastruktur im Offroad-Bereich oftmals unzureichend ist liegt auch daran, dass herkömmliche Messfahrzeuge zur Erfassung der Versorgungssituation auf Straßen angewiesen sind. Stefan Feldmann, geschäftsführender Gesellschafter der STF Gruppe und Dietmar Brockhaus, Geschäftsführer der STF Energy, zeigen nun mit einer zweitägigen Radtour von Münster nach Baltrum auf, wie die nötigen Messungen auch abseits von befestigten Straßen durchgeführt werden können.

Empfang wird mit mobiler Box gemessen

Im Gepäck haben die beiden Münsteraner auf ihrer Tour ein handliches Messgerät, die „Echtnetzbox“, die Empfangswerte für GSM und LTE aller Netzbetreiber entlang der Route überprüft und diese konstant in eine GIS-Plattform überträgt. So lässt sich in einem georeferenzierten Modell die Versorgungssituation als Status-quo darstellen. Bisher wurde die Echtnetzbox vorrangig in kommunalen Fahrzeugen wie der Müllabfuhr eingesetzt, um den Netzausbau in städtischen Gebieten zu evaluieren.
Feldmann und Brockhaus haben auf ihrer zweitägigen Tour von Münster nach Baltrum 258 km in 12 Stunden und 40 Minuten Fahrtzeit zurückgelegt. Feldmann ist nun gespannt auf die Messergebnisse: „Wir haben während der Telefonate auf unserer Tour bereits gemerkt, dass der Mobilfunkempfang stellenweise alles andere als optimal war. Hier herrscht für eine umfassende Versorgung mit dem Ziel der Digitalisierung ganz klar noch Ausbaubedarf.“


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