Assistenz-Antrieb im Sattelrohr 27.07.2020, 14:15 Uhr

Vivax stellt Betrieb ein

Der Pedelec-Hersteller Vivax Drive (Österreich) stellt seinen Betrieb ein. Ursache ist die Liefersituation: Aufgrund der Corona-Krise sind dem Hersteller die Rahmen ausgegangen.
Vivax-Zentrale in Österreich
(Quelle: Vivax)
Der Aufstieg der Firma begann vor etwa 15 Jahren mit dem unauffälligen, leichten Gruber-Nachrüstmotor zur Montage im Sattelrohr. Berühmte Nutzer fuhren damit: Bike-Chefredakteur Henri Lesewitz absolvierte damit vor über zehn Jahren einen Mountainbike-Marathon und überquerte aus Gründen der Fairness nicht die Zielllinie. Dem Profi-Rennfahrer Fabian Cancellara wurde die Nutzung des Rahmenmotors nach seinem fulminanten Sieg bei Paris-Roubauix 2010 unterstellt. Dieser Vorwurf wurde nie bewiesen und von vielen als absurd betrachtet. Eine Folge waren trotzdem die Rahmenkontrollen der UCI auf versteckte Motoren in Profirädern.
Jetzt droht dem Produkt das Aus: Der Hersteller erklärt auf seiner Website, die Nachfrage nach E-Bikes sei zwar gestiegen, aber gleichzeitig habe sich aufgrund der Corona-Krise die Liefersituation bei den Rahmen- und Radherstellern massiv verschlechtert. Es sei nicht absehbar, wann bereits vor Monaten bestellte Räder geliefert würden. Selbst versprochene Lieferzeiten von bis zu zwölf Wochen werden nicht mehr eingehalten, da nütze es auch nichts, dass das Lager mit Antriebsätzen gut gefüllt ist.
„Unser Herz hat immer für unseren Vivax ,Assist‘ geschlagen und es trifft uns als Familienbetrieb hart, aber wir sind gezwungen diesen Schritt zu gehen und ab heute den Verkauf und die Serviceannahme einzustellen. Offene Servicetermine und Reparaturen werden natürlich noch abgearbeitet und alle Anzahlungen wurden bereits an unsere Kunden rückerstattet. Wir bedanken uns bei den Kunden, die uns bis hierher begleitet und immer an das Produkt geglaubt haben und sagen leise ,servus‘!“, so die Mitteilung auf der Website.

Wie es mit dem Produkt weitergeht, etwa indem ein Investor die Firma kauft, ist noch unklar: „Leider ist es uns bis heute noch nicht gelungen einen Partner zu finden, der eventuelle Serviceleistungen übernehmen wird. Sollte sich ein entsprechender Partner finden, werden wir dies natürlich sofort kommunizieren!“, erklären die Österreicher. Mitte September ist ein großer Räumungsverkauf hier am Standort Wörgl geplant.



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