Erneuter Insolvenzantrag
16.09.2025, 10:16 Uhr
Möve Mobility zum zweiten Mal insolvent
Möve Mobility hat erneut Insolvenz angemeldet. Trotz preisgekrönter E-Bikes blieb der wirtschaftliche Erfolg aus.
Die thüringische Traditionsmarke Möve ist erneut in finanzieller Schieflage. Am 10. September 2025 ordnete das Amtsgericht Charlottenburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die Möve Mobility GmbH an. Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg hat Dr. Florian Kleinschmit am 10. September 2025 zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Gemeinsam mit seinem Team und der Geschäftsführung will er den Geschäftsbetrieb stabilisieren und eine Fortführungslösung erarbeiten.
Kleinschmit sieht Chancen für eine Sanierung: Die Marke verfüge über eine lange Tradition, ausgezeichnete Produkte und qualifizierte Mitarbeitende. Der Fokus liege nun auf der Stabilisierung des Tagesgeschäfts und der Suche nach einem Investor.
Bewegte Unternehmensgeschichte
Möve zählt zu den ältesten Fahrradmarken in Deutschland. 1897 gegründet, verschwanden die Räder in den 1960er-Jahren vom Markt und wurden 2012 durch ein Start-up wiederbelebt. Im Jahr 2016 stellte Möve den Cyfly-Antrieb vor, der jedoch keine Marktbedeutung erreichte.
Im Februar 2021 folgte die erste Insolvenz. Der Nahrungsmittelkonzern Heristo übernahm und gründete die Möve Mobility GmbH mit Sitz in Thüringen. Zwei Jahre später verkaufte Heristo die Anteile an die Berliner Beteiligungsgesellschaft Hitchhiker Capital.
E-Bike-Strategie ohne Erfolg
Zuletzt setzte Möve auf hochwertige E-Bikes, darunter das Titanmodell Avian. Trotz positiver Resonanz konnte das Unternehmen jedoch keine wirtschaftliche Stabilität erreichen.
Seit Ende 2024 führte Meike A. Hünefeld die Geschäfte, während der langjährige Möve-Manager Tobias Spröte ausschied. Bereits im November 2024 war ein Insolvenzantrag gestellt worden, der kurz darauf zurückgenommen wurde. Nun musste erneut Insolvenz angemeldet werden.